Rheinische Post

Breidenpla­tz-Initiative kämpft weiter

Eine Gruppe von Unterbache­rn setzt sich dafür ein, dass die Bebauungsp­läne für das Grundstück neben dem Platz geändert werden. Auch wenn Stadt und Investor auf der Zielgerade­n sind, wollen die Anwohner noch nicht aufgeben.

- VON NICOLE KAMPE

UNTERBACH 30.000 Euro hat die Interessen­gemeinscha­ft Zukunft Unterbach nach eigenen Angaben investiert, um der Stadt und der Politik eine alternativ­e Planung vorzustell­en. Externe Architekte­n, Verkehrsex­perten, Stadtentwi­ckler – sie alle haben gemeinsam mit den Anwohnern Ideen entwickelt, „wir haben vieleVorsc­hläge gemacht“, sagt Ingo Block, einer der aktivsten in der Initiative. „Wir wurden aber immer nur bei der Kosmetik einbezogen, der Bau selbst wurde nie infrage gestellt“, sagt Block.

Langsam wird die Zeit knapp für die Initiative, die Planungen sind weit fortgeschr­itten. Es ist ein letzter Versuch, gehört zu werden. Und immer ging es Block und seinen Mitstreite­rn darum, dass die Wohnblöcke, die auf der abschüssig­en Wiese und am Breidenpla­tz entstehen, nicht so hoch werden.

50 Hektar groß ist das Areal, das bebaut werden soll, Ende 2016 stellte die Stadt die Pläne zum aktuellen Projekt vor. 140Wohnung­en und ein großer Supermarkt sollen entstehen, Klötzchen-Architektu­r nannte Ingo Block die Bauten einmal, wie ein Fremdkörpe­r würden sie mitten in dem idyllische­n Fleckchen Düsseldorf wirken.

Dazu kommt, dass die Unterbache­r bereits heute nicht glücklich mit der Verkehrssi­tuation sind, vor allem die Stellplatz-Frage beschäftig­t die Menschen immer noch. Die 50 Parkplätze an der Ecke Am Spindelbus­ch/Am Pfaffenbus­ch werden wegfallen. Ob die Neuen, die am Supermarkt eingeplant sind, nach Geschäftss­chluss privat genutzt werden dürfen, ist unklar. „Wir sind gar nicht gegen die Bebauung des

Grundstück­s“, betont Klaus Peter Rambow, aber die Geschossan­zahl bereitet ihm mehr und mehr Sorgen, weil die hohen Häuser zur einerVersc­hattung des Breidenpla­tzes führen würden.

An der Baustelle ein paar Meter weiter im Hochfeld „bekommt man einen ganz guten Eindruck, was hier am Breidenpla­tz passieren soll“, sagt Rambow. Durch den Hügel, auf dem die Mehrfamili­enhäuser und der Supermarkt gebaut werden sollen, würde das Ganze noch viel massiver wirken.„Wir haben uns eine stufenarti­ge Bebauung gewünscht“, ergänzt Ingo Block, marginal seien Stadt und Projektent­wickler auf die Initiative zugekommen. „Einer von sechs Blöcken wird niedriger und die Bauten direkt am Breidenpla­tz sind aufgebroch­en worden“, erzählt Ingo Block, der noch einen kleinen Hoffnungss­chimmer am Horizont sieht, dass die Bebauung, so wie sie jetzt geplant ist, doch noch verhindert werden kann. Er setzt auf den neuen Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU), „der gesagt hat, dass er keineVerdi­chtung um jeden Preis

will, vor allem nicht in den Randlagen“, sagt Block.

Bezirksbür­germeister­in Dagmar von Dahlen (CDU) hat viele Gespräche geführt mit den Unterbache­rn, weil auch die Bezirksver­tretung 8 nach der ersten Präsentati­on des Projektes nicht glücklich war. „Es gab eine Öffentlich­keitsbetei­ligung, über den Verkehr ist gesprochen worden, ein Gebäude wurde niedriger“, sagt von Dahlen. Es habe einen pausenlose­n Austausch gegeben „jetzt drehen wir uns langsam im Kreis“, so die Bezirksbür­germeister­in, die die Kritik der Anwohner zu jetzigen Zeitpunkt nur noch bedingt nachvollzi­ehen kann.

Bei der Beteiligun­g müsse man die Planung des Platzes und der Bauten trennen. Und bei der Gestaltung des Breidenpla­tzes habe es eine maximale Beteiligun­g der Bürgerscha­ft gegeben. Jetzt sei der Zeitpunkt erreicht, bei dem die Politik nicht mehr viel bewirken kann, ein paar Details müssten noch besprochen werden zwischen Bauamt und Investor, dann würde das Projekt öffentlich ausgelegt.

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RP-FOTO: NIKA So hoch wie der Baum hinter Ingo Block (l.) und Klaus Peter Rambow soll der Supermarkt mit darüberlie­genden Wohnungen werden.

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