Breidenplatz-Initiative kämpft weiter
Eine Gruppe von Unterbachern setzt sich dafür ein, dass die Bebauungspläne für das Grundstück neben dem Platz geändert werden. Auch wenn Stadt und Investor auf der Zielgeraden sind, wollen die Anwohner noch nicht aufgeben.
UNTERBACH 30.000 Euro hat die Interessengemeinschaft Zukunft Unterbach nach eigenen Angaben investiert, um der Stadt und der Politik eine alternative Planung vorzustellen. Externe Architekten, Verkehrsexperten, Stadtentwickler – sie alle haben gemeinsam mit den Anwohnern Ideen entwickelt, „wir haben vieleVorschläge gemacht“, sagt Ingo Block, einer der aktivsten in der Initiative. „Wir wurden aber immer nur bei der Kosmetik einbezogen, der Bau selbst wurde nie infrage gestellt“, sagt Block.
Langsam wird die Zeit knapp für die Initiative, die Planungen sind weit fortgeschritten. Es ist ein letzter Versuch, gehört zu werden. Und immer ging es Block und seinen Mitstreitern darum, dass die Wohnblöcke, die auf der abschüssigen Wiese und am Breidenplatz entstehen, nicht so hoch werden.
50 Hektar groß ist das Areal, das bebaut werden soll, Ende 2016 stellte die Stadt die Pläne zum aktuellen Projekt vor. 140Wohnungen und ein großer Supermarkt sollen entstehen, Klötzchen-Architektur nannte Ingo Block die Bauten einmal, wie ein Fremdkörper würden sie mitten in dem idyllischen Fleckchen Düsseldorf wirken.
Dazu kommt, dass die Unterbacher bereits heute nicht glücklich mit der Verkehrssituation sind, vor allem die Stellplatz-Frage beschäftigt die Menschen immer noch. Die 50 Parkplätze an der Ecke Am Spindelbusch/Am Pfaffenbusch werden wegfallen. Ob die Neuen, die am Supermarkt eingeplant sind, nach Geschäftsschluss privat genutzt werden dürfen, ist unklar. „Wir sind gar nicht gegen die Bebauung des
Grundstücks“, betont Klaus Peter Rambow, aber die Geschossanzahl bereitet ihm mehr und mehr Sorgen, weil die hohen Häuser zur einerVerschattung des Breidenplatzes führen würden.
An der Baustelle ein paar Meter weiter im Hochfeld „bekommt man einen ganz guten Eindruck, was hier am Breidenplatz passieren soll“, sagt Rambow. Durch den Hügel, auf dem die Mehrfamilienhäuser und der Supermarkt gebaut werden sollen, würde das Ganze noch viel massiver wirken.„Wir haben uns eine stufenartige Bebauung gewünscht“, ergänzt Ingo Block, marginal seien Stadt und Projektentwickler auf die Initiative zugekommen. „Einer von sechs Blöcken wird niedriger und die Bauten direkt am Breidenplatz sind aufgebrochen worden“, erzählt Ingo Block, der noch einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont sieht, dass die Bebauung, so wie sie jetzt geplant ist, doch noch verhindert werden kann. Er setzt auf den neuen Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), „der gesagt hat, dass er keineVerdichtung um jeden Preis
will, vor allem nicht in den Randlagen“, sagt Block.
Bezirksbürgermeisterin Dagmar von Dahlen (CDU) hat viele Gespräche geführt mit den Unterbachern, weil auch die Bezirksvertretung 8 nach der ersten Präsentation des Projektes nicht glücklich war. „Es gab eine Öffentlichkeitsbeteiligung, über den Verkehr ist gesprochen worden, ein Gebäude wurde niedriger“, sagt von Dahlen. Es habe einen pausenlosen Austausch gegeben „jetzt drehen wir uns langsam im Kreis“, so die Bezirksbürgermeisterin, die die Kritik der Anwohner zu jetzigen Zeitpunkt nur noch bedingt nachvollziehen kann.
Bei der Beteiligung müsse man die Planung des Platzes und der Bauten trennen. Und bei der Gestaltung des Breidenplatzes habe es eine maximale Beteiligung der Bürgerschaft gegeben. Jetzt sei der Zeitpunkt erreicht, bei dem die Politik nicht mehr viel bewirken kann, ein paar Details müssten noch besprochen werden zwischen Bauamt und Investor, dann würde das Projekt öffentlich ausgelegt.