Lolli-Test fordert die Schulgemeinden heraus
Das Verfahren gilt als kindgerecht, doch der logistische Aufwand ist enorm. Am Montag geht es los.
DÜSSELDORF Von Montag an soll sich die Treffsicherheit bei den Corona-Tests in Düsseldorfs Grundund Förderschulen erhöhen. Grund sind die landesweit für diese Schulformen eingeführten Lolli-Tests. „Der logistische Aufwand ist groß, wir sind gespannt, ob und wie genau es funktioniert“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamts.
Der „Lolli“ist ein Wattestäbchen, an dem Kinder etwa 30 Sekunden lang lutschen sollen. Sie müssen also keine unangenehme Abstrich-Prozedur in Nase oder Rachen ertragen. DasWattestäbchen wird zudem nicht vor Ort, sondern in einem Labor untersucht. „Die Proben einer Lerngruppe kommen in einen gemeinsamen Behälter, der dann extern untersucht wird. Spricht der Gruppen-Abstrich für mindestens ein positives Ergebnis, müssen alle Kinder aus der Lerngruppe noch einmal einen Einzeltest ablegen, der dann am nächsten Morgen in die Schule gebracht und erneut untersucht wird“, beschreibt Ulrike Feuerpeil, Konrektorin der Paulusschule in Düsseltal, das Verfahren. Viele Eltern wundern sich über diesen Zwischenschritt. Er ist aus Sicht der Experten aber notwendig, weil es sich bei den Lollis um besonders zuverlässige PCR-Tests handelt. Gleich von Beginn an auf Einzeltests für jeden einzelnen Schüler zu setzen, gilt als zu aufwendig.
Für Eltern hat die Einführung des Pool-Verfahrens Folgen.Wer bislang im derzeit in Düsseldorf laufenden Wechselmodell sein Kind immer an den gleichen Wochentagen im Präsenzunterricht hatte, muss sich umstellen. Denn das neue Konzept funktioniert nur, wenn Präsenz- und Distanztage im täglichen Wechsel aufeinander folgen. Die Methode, die A-Lerngruppe in einer geteilten Klassen immer montags und mittwochs kommen zu lassen, gehört also der Vergangenheit an. „Ist der Gruppenbefund positiv, können die Kinder erst einmal nicht in die Schule kommen, der nächstfolgende Tag muss dann für die Einzeltests genutzt werden“, sagt Feuerpeil. Für berufstätige Eltern bedeutet das: Sie müssen die Tage im Homeoffice mit ihrem Arbeitgeber jede Woche neu abstimmen. An diesem Punkt haben die Paulusschüler allerdings Glück. „Wir hatten bereits einen täglichen Wechsel der Lerngruppen etabliert“, sagt Feuerpeil.