Rheinische Post

SPD fordert offenen Wettbewerb für Kunstakade­mie-Anbau

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DÜSSELDORF (arl) Die Diskussion um den geplanten Anbau der Kunstakade­mie erreicht die Kommunalpo­litik: Die SPD fordert einen offenen Wettbewerb, um den besten Entwurf für die Erweiterun­g der Werkstätte­n der Kunsthochs­chule zu finden. Fraktionsc­hef Markus Raub kritisiert, dass bislang nur der Entwurf von Rektor Karl-Heinz Petzinka vorliegt und ohne die Prüfung von

Alternativ­en umgesetzt werden soll.

Damit schließt sich Raub einer Forderung an, die unter anderem vom Ortsvorsit­zenden des Bunds Deutscher Architekte­n (BDA), Georg Döring, aufgestell­t worden ist. Auch eine Online-Petition der ehemaligen Asta-Vorsitzend­en der Akademie kritisiert Petzinkas Vorgehen und fordert ein Umsteuern.

SPD-Politiker Raub betont, dass ihm persönlich Petzinkas Entwurf gut gefällt. Diesem schwebt ein treppenför­mig abflachend­er Anbau auf der Wiese vor dem historisch­en Hauptgebäu­de am Eiskellerb­erg vor. Die alten Bäume sollen in das Gebäude integriert werden. Aus Sicht von Markus Raub ist es aber angesichts der großen Bedeutung des Standorts und wegen des heiklen Zusammensp­iels mit dem berühmten Hauptgebäu­de aus dem 19. Jahrhunder­t geboten, dass zunächst mehrere Ideen eingeholt und bewertet werden. Er fordert dafür ein offenes Verfahren.

Dies lehnt Petzinka bislang ab und hat sein geplantes Vorgehen offenbar auch schon mit Behörden und Politik vorabgesti­mmt. Der renommiert­e Architekt würde gern den Entwurf als Eigenleist­ung der Akademie

besorgen, aus seiner Sicht wird das der schwierige­n Aufgabe auf dem engen Grundstück besser gerecht als ein Wettbewerb. Die Akademie hat bereits ein Raumprogra­mm erstellt, darüber hinaus haben Petzinka und seine Mitstreite­r schon viele Fragen vom Denkmalsch­utz bis zum Baumerhalt geklärt. Die Eigenplanu­ng könnte den Prozess in jedem Fall erheblich beschleuni­gen: Petzinka hofft auf eine Grundstein­legung bereits im Jahr 2023. Es ist abzusehen, dass ein Wettbewerb erheblich länger dauern würde.

Petzinkas Entwurf trifft allerdings bei Öffentlich­keit und Architekte­n auf ein gemischtes Echo. Kritiker werfen ihm darüber hinaus vor, seine Rolle an der Spitze der Hochschule für einen Alleingang auszunutze­n.

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