Anwalt soll von Falschgeld nichts gewusst haben
DÜSSELDORF (wuk) Bündelweise falsche 20-Euro-Scheine könnten das berufliche Schicksal eines bereits mehrfach auch wegen Untreue und Betruges verurteilten Strafverteidigers jetzt besiegeln. Seit Montag verhandelt das Amtsgericht über drei neue Anklagen gegen den 40-jährigen Volljuristen. Demnach habe er Ende 2020 ein Zimmer in einem Düsseldorfer Hafen-Hotel mit fünf gefälschten 20-Euro-Scheinen bezahlen wollen, sich damit auch des Betruges schuldig gemacht.
Einer Mandantin, die nach einem Unfall 4500 Euro von der gegnerischen Versicherung erhielt, soll er davon bisher nur ein Drittel ausgezahlt, rund 3000 Euro aber für sich behalten haben. Hier lautet der Vorwurf auf Untreue. Und bei einer Durchsuchung wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sollen im Haus des Juristen Anfang 2021 dann 198 weitere falsche 20-Euro-Scheine gefunden worden sein.
Über seine Anwältin ließ der Strafverteidiger jetzt erklären, er wolle zu den Vorwürfen schweigen. Die Anwältin erklärte aber, die im Hotel vorgelegten Scheine habe der 40-Jährige zuvor „wahrscheinlich von Mandanten erhalten“. Dass jene Banknoten (von denen zehn weitere bei ihm entdeckt wurden) allerdings falsch waren, sei ihm nicht bekannt gewesen. Auch den Falschgeld-Fund im Wohnhaus des Advokaten hält die Verteidigerin nicht für einen Schuldbeweis: „Das ist ein Haus, das von vielen Personen bewohnt wird!“Das Amtsgericht hat für die Verhandlung gegen den 40-Jährigen bisher noch drei weitere Prozesstage reserviert.