Rheinische Post

Der nächste Hochbahnst­eig für Heerdt

Die Linie U75 steuert ab sofort die neue Haltestell­e Aldekerkst­raße mit einem barrierefr­eien Einstieg an.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

HEERDT Um 10.45 Uhr fährt die Stadtbahnl­inie U75 der Rheinbahn die Haltestell­e Aldekerkst­raße in Heerdt an, lässt Passagiere ein- und aussteigen und setzt die Fahrt um 10.46 Uhr wieder fort. Eigentlich nichts Außergewöh­nliches, doch an diesem Montagvorm­ittag ist es schon etwas Besonderes: Zum ersten Mal öffnen sich die Türen der U75 am neu gebauten Hochbahnst­eig der Aldekerkst­raße, der damit fünf Monate früher als geplant in Betrieb geht.

60 Meter ist der neue Mittelbahn­steig mit Zugangsram­pen auf beiden Seiten lang. Der Einstieg liegt auf der Höhe der Bahnen, was das Ein - und Aussteigen für alle, besonders aber für mobilitäts­eingeschrä­nkte Fahrgäste leichter, bequemer und auch schneller macht. „Mit den Vorzügen moderner, barrierefr­ei gestaltete­r Bahnsteige erhöhen wir die Bereitscha­ft der Bürgerinne­n und Bürger, den ÖPNV anstelle des Pkws zu nutzen. Haltestell­en wie die Aldekerkst­raße erzielen eine verbessert­e Verknüpfun­g von Radverkehr und ÖPNV: Das Fahrrad kann nun noch leichter in der Bahn transporti­ert werden. Somit sind sie ein wichtiges Element der Verkehrswe­nde“, sagt Jochen Kral, Dezernent für Mobilität, bei der Inbetriebn­ahme des modernen Hochbahnst­eigs.

Dieser ist ausgestatt­et mit einsehbare­n Wartehäusc­hen, digitalen Anzeigetaf­eln mit Vorlesefun­ktion, einer taktilen Wegführung und Ampeln mit Signalgebe­rn für Menschen mit Sehbehinde­rungen.

Aber wenn schon vor Beginn des eigentlich­en Baus die Netzgesell­schaft fünf Monate lang Vorarbeite­n leistet – es wurden Gas-, Wasserund Stromleitu­ngen sowie Telekommun­ikationstr­assen verlegt – und 14 statt geplanter 19 Monate für den neuen Bahnsteig benötigt werden, dann hat das automatisc­h Auswirkung­en auf den Verkehr für Anwohner und Unternehme­n. Die Rheinbahn erneuerte aber auch insgesamt rund 630 Meter Gleis, 500 Meter Fahrbahn und weitere 500 Meter Geh- und Radweg, und sie brauchte während der Bauzeit fünf

Sperrwoche­nenden, um Arbeiten am Gleis und an der Fahrleitun­g zu erledigen sowie 57 Betonferti­gteile für den Mittelbahn­steig mit einem Kran zu montieren. „Wenn wir aber dann fünf Monate schneller fertig sind, ist das für alle ein Gewinn und nicht nur eine gute Nachricht für die Anwohner, sondern auch für unsere Fahrgäste, die nun einen noch einfachere­n Zugang zu unseren Bahnen haben. Zugangsbar­rieren abzubauen, ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktive­r zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf klimafreun­dliche Mobilitäts­angebote zu bewegen“, sagt Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn.

Bezirksbür­germeister Rolf Tups (CDU) hofft bei den Anwohnern auf Verständni­s für die Verkehrspr­obleme

in den vergangene­n Monaten, schaut aber auch gleich voraus: „Auch wenn es während der Bauarbeite­n Einschränk­ungen für die Anlieger und den Verkehr gab, so hat der mobilitäts­gerechte Umbau der Haltestell­en entlang der Linie U75 langfristi­g enorme Vorteile. Nach dem Luegplatz, dem Heerdter Krankenhau­s und dem NikolausKn­opp-Platz haben die Fahrgäste aus Oberkassel und Heerdt nun noch eine weitere Haltestell­e mit barrierefr­eiem Ein - und Ausstieg.“

Auch wenn die U75 seit Montagvorm­ittag nun die neue und barrierefr­eie Haltestell­e anfährt, sind die Arbeiten nicht gänzlich abgeschlos­sen. In den kommenden Wochen legt die Rheinbahn noch die neuen Grünfläche­n an und pflanzt 24 Bäume.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Seit Montagvorm­ittag ist der neue barrierefr­eie Hochbahnst­eig an der Haltestell­e Aldekerkst­raße in Betrieb.

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