Rückkehr ins unbeschwerte Leben
Welche Unterschiede gibt es zwischen Übergewicht und einem Lipödem?
DR. BJÖRN KRÜGER Es kommt immer wieder zu Fehldiagnosen: Das ist eine Katastrophe, weil es sich um unterschiedliche Krankheitsbilder handelt, mit verschiedenen Therapieansätzen. Der entscheidende Unterschied: Ein Lipödem ist schmerzhaft. Ausschließlich Frauen sind betroffen. Ein Lipödem ist eine Verteilungsstörung, die nachweislich Entzündungen des Fettgewebes verursacht. Sie kann nicht mit Sport oder Ernährungsumstellung geheilt werden.
Welche Therapiemöglichen gibt es denn für Lipödem-Erkrankungen?
DR. KRÜGER Es gibt drei Stadien. Im dritten werden die Operationskosten von der Krankenkasse übernommen. Der Body-Mass-Index darf nicht über 40 liegen, und die konservative Therapie muss erfolglos durchgeführt worden sein. Mit einer Liposuktion entfernen wir das entzündete Fettgewebe. Patientinnen verbringen eine Nacht im Krankenhaus. Eine engmaschige Nachsorge ist extrem wichtig, die wir bis zu sechs Monate nach dem Eingriff durchführen.
Sie verfolgen bei der Lipödem-Behandlung noch eine andere Strategie. Wie sieht die aus?
DR. KRÜGER Wir haben einen ergänzenden Ansatz: Die Lipödem-Erkrankung tritt häufig in Phasen auf, in denen hormonelle Veränderungen im Körper anstehen – wie in der Pubertät, bei Einnahme oder Absetzen der Pille, bei Schwangerschaften oder in der Menopause. Deswegen machen wir bei Patientinnen ein Stoffwechselscreening. So kommen wir dem Stoffwechsel und den Hormonen auf die Spur und können ergänzend und passgenau behandeln.
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