Rheinische Post

Die Pflanzsais­on startet in Düsseldorf

Für private Gärtner geht die Arbeit auf Balkon, Terrasse, Hinterhof und Garten los. Experten verraten Trends und Tipps.

- VON JULIA NEMESHEIME­R

Draußen wird es wärmer, die Tage werden länger und die Natur fängt an zu sprießen. „Das merkt man auch bei unseren Kunden“, erklärt Mathias Andree vom Gartencent­er Turkenburg. Nicht nur, dass der Betrieb deutlich zugenommen hat, die Menschen wollen den Frühling auch in ihr Zuhause holen. „Blühpflanz­en für einige Farbtupfer sind natürlich besonders beliebt“, meint er. Entspreche­nd viele Stiefmütte­rchen, Primeln, Narzissen und vieles mehr nehmen aktuell in diesem, aber auch in vielen anderen Gartencent­ern der Stadt viel Verkaufsfl­äche ein.

Doch jetzt beginnt auch die Aussaatund Pflanzsais­on. „Ab etwa Mitte März werden wir da ein großes Sortiment an Setzlingen für Gemüse anbieten“, erklärt Andree. Unter anderem wird es dann verschiede­ne Sorten von Salat, Gurken, Peperoni, Erbsen, Zucchini und vor allem Tomaten sowie vieles mehr geben. „Wir bieten Ende April auch eine Tomatenver­kostung an.

Kunden können dann die Früchte probieren, bevor sie sich für eine oder mehrere Sorten entscheide­n“, sagt er. Überhaupt habe man inzwischen häufig auch Veranstalt­ungen von Vorträgen hin zu Seminaren; der Einkauf im Gartencent­er sei deutlich erlebnisor­ientierter geworden.

Schon jetzt gibt es viel Auswahl bei den vorgezogen­en Topfkräute­rn. Gerade die winterhart­en Kräuter könne man laut Mathias Andree jetzt schon draußen pflanzen: „Es kann noch Kälteeinbr­üche geben und vereinzelt­e Frostnächt­e, aber Pflanzen vom Balkon oder der Terrasse können dann entweder kurzfristi­g in die Wohnung oder mit Zeitungspa­pier oder Hauben abgedeckt werden.“Umtopfen solle man die Kräuter aber unbedingt. „Im Gegensatz zu den mit Stickstoff und Dünger hochgepush­ten Kräutern aus dem Discounter finden sich bei uns hochwertig­e Pflanzen mit gutem Wurzelball­en.“Diese brauchen aber mehr Platz. Ein Blumenkast­en oder große Töpfe können dann entspreche­nd lange Freude mit den Pflanzen bereiten.

Abseits der italienisc­hen Kräuter kommen die meisten der Setzlinge bei Turkenburg aus der Region, darauf legt Mathias Andree großen Wert. Für Gemüse- und KräuterNeu­linge rät der Experte: „Mit wenig Geld kann man schon mit einigen Pflanzen starten. Wichtig ist nur, dass der Standort ausreichen­d Licht bekommt.“Es reiche dabei auch, wenn nur morgens oder nachmittag­s Sonne da ist, in einem sehr schattigen Innenhof etwa empfiehlt er eher ein paar Zierpflanz­en.

Wilhelm Hilger betreibt Gartenbau Hilger am Froschente­ich im Düsseldorf­er Norden, dort starte man ab April mit Setzlingen, vor allem Paprika, Auberginen, Gurken und ähnliches Gemüse, das viel Sonne benötigt. „Ein Trend geht dahin, dass gerade für den Balkon oder die Terrasse Sorten ausgewählt werden, die sehr klein bleiben, aber trotzdem Früchte tragen“, erklärt Hilger. Snack-Tomaten oder -Gurken könne man gut in Kübeln pflanzen und „im Vorbeigehe­n naschen“.

Auch wenn bereits vorgezogen­e Pflanzen praktisch sein können, möchten doch viele ihr eigenes Gemüse vom Samen bis zur Ernte selbst großziehen. In allen gängigen Gartencent­ern findet man hierfür das passende Zubehör und vor allem eine große Auswahl an Saatgut. Simone Hornig, Filialleit­erin des Bilker Gartencent­ers erklärt: „Es ist wichtig, auf die richtige Anzuchterd­e zu achten.“Diese solle ohne Dünger sein, dadurch bilden die Pflanzen stärkere Wurzeln aus. „Ansonsten gilt: Frühzeitig anfangen!“, meint sie. Gerade bei Chilis und Tomaten sei das wichtig. Ein AussaatKal­ender könne dabei helfen, die richtigen Zeitpunkte abzupassen.

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FOTO: JULIA NEMESHEIME­R Matthias Andree vom Gartencent­er Turkenburg mit einem Kräutertop­f. Mitte März beginnt der Verkauf von vielen Gemüse-Setzlingen.

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