Wo Hunde in Benrath zur Tagesstätte gehen
Rund 26.700 Hunde gibt es aktuell in Düsseldorf. Der Bedarf nach „Hutas“ist groß, wie ein Besuch im Stadtsüden zeigt.
(mbo) Der kleine Terrier hat es sich auf einem großen dunklen Sofa bequem gemacht. Weitere Hunde liegen auf der Couch – friedlich und etwas schläfrig. Es ist Ruhezeit auf dem Gelände an der Brockenstraße in Benrath. Dort hat Jonathan Jatzlau während der Corona-Zeit „Jimmy‘s Hundetagesstätte“eröffnet. Plätze in der „Huta“sind auch jetzt nach der Pandemie stark gefragt, wie ein Besuch vor Ort zeigt.
„Während Corona sind viele junge Hunde zu uns gekommen“, sagt Jatzlau. Heute seien diese noch immer in seiner Tagesstätte, aber erwachsen geworden. Damals erlebte Düsseldorf einen Hunde-Boom. So war etwa im März 2021 die Zahl der Hunde innerhalb eines Jahres um 1411 Tiere auf 24.938 gestiegen. Heute sind noch mehr Hunde beim Steueramt gemeldet, aktuell sind es 26.680 (Stand März 2024). Ende des vergangenen Jahres waren 26.654 der Vierbeiner in Düsseldorf gemeldet.
Jonathan Jatzlau hat mittlerweile in Benrath ein Team von vier Betreuungskräften für die Tiere um sich, in Mülheim an der Ruhr führt er außerdem eine weitere Hundetagesstätte. Rund 50 Hunde könne er in der Landeshauptstadt pro Tag betreuen, sagt Jatzlau. „Der Gradmesser ist für uns aber die Qualität der Betreuung.“Deshalb könnten manchmal auch nicht mehr Tiere aufgenommen werden, obwohl die Kapazitätsgrenze von 50 Plätzen noch nicht erreicht sei. Denn schließlich ist es für das Hundetagesstätten-Team wichtig, wie sich der Vierbeiner in der Gruppe verhält. Wenn ein neuer Hund aufgenommen wird, muss „zumindest die Aussicht da sein, dass er gut kompatibel ist für die Gruppe“, sagt Jatzlau. Es gibt einen Probetag, an dem sich sein Team den Hund anschaut und dieser das 1000 Quadratmeter große und eingezäunte Gelände kennenlernen kann.
Über das Areal bewegt sich Jonathan Jatzlau mit einem Walkie Talkie. Diese Art von Abstimmung mit seinen Kollegen sei wichtig, so der 35-Jährige. Der Einsatz des Walkie Talkies verhindere, dass lautes Rufen notwendig werde. Jatzlaus Mutter ist Tierärztin, er selbst ist mit Hunden aufgewachsen. Er ist überzeugt davon, dass die Sozialkontakte in der Huta den Tieren guttun. Zwar sei am Anfang die Regel, dass die Hunde auf der Suche nach ihren Frauchen und Herrchen seien. Das lege sich aber, sobald sich der Hund an die neue Umgebung gewöhnt habe und sie lieben lerne. „Insbesondere für die Eingewöhnung und den Vertrauensaufbau sind Routinen, häufige und regelmäßige Besuche wichtig“, so der Hundeexperte. Und was sind Düsseldorfs liebste Hunderassen? Zu Jatzlau kommen zumindest viele Mischlinge aus dem Auslandstierschutz, Labradore und Goldendoodle.