Das Rosa Trikot ist ein Coup
Genau drei Monate vor dem Start haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein Ausrüster Adidas die Trikots für die EM im eigenen Land vorgestellt. Das Heimtrikot ist traditionell weiß gehalten und besitzt an den Schultern Applikationen in den deutschen Farben. Das Ausweichtrikot ist hingegen lila und rosa. Eine Farbkombination, die offenbar polarisiert – aber unter dem Strich genial gewählt ist.
Und dabei geht es gar nicht um die Optik. Über Geschmäcker lässt sich schließlich streiten. Ferner geht es nicht darum, welche Idee dahinter steckt, also etwa, dass es darum gehen soll, die Vielfalt in diesem Land zu repräsentieren. Am Ende geht es schlicht darum, dass dieses Trikot für Gesprächsstoff sorgt.
Seit Tagen sorgt das Trikot für Diskussionen aller Couleur. Die einen kritisieren eine Politisierung des Fußballs, die angeblich durch dieses Trikot stattfinde, andere, dass die Farben lila und rosa nichts mit unserem Land zu tun hätten. Und natürlich gibt es die ewig Unbelehrbaren, die letztendlich nur infame, homofeindliche oder misogyne Argumente bringen können, als würde Männern die Männlichkeit abfallen, wenn sie ein rosanes Stück Stoff anziehen.
Letztlich diskutieren jedoch auch Menschen dagegen an. Dazu gehören Fußballfans, aber auch solche, die sich nicht einmal für Fußball interessieren, nun aber eben dieses Trikot kennen. Vielleicht wird es sich der eine oder andere sogar als ein Statement gekauft haben.
In jedem Fall kennt jetzt so gut wie jeder dieses Trikot. Und mal ehrlich: Können Sie sich noch daran erinnern, welche Farbe das Auswärtstrikot der Katar-WM hatte? Oder das beim WM-Sieg 2014? Oder das beim Sommermärchen 2006? Schon jetzt dürfte es das bekannteste Auswärtstrikot in der Geschichte des DFB sein. Und damit haben Verband wie Ausrüster alles richtig gemacht.