Der Hellerhofer Bürgerverein wächst immer weiter
Mehr als 190 Menschen sind im Verein aktiv. Beim Jahresempfang wurde über die Hellerhofer Mitte diskutiert, der Termin fürs Schmetterlingsfest steht.
(sime) Austausch und Vernetzung stehen beim Hellerhofer Bürgerverein auf dem Programm. Im südlichsten Stadtteil Düsseldorfs engagieren sich mittlerweile immer mehr Bürger aktiv. Noch 2018 zählte der Verein 80 Mitglieder, damals übernahm Harald Mikat den Vorsitz. „Mittlerweile haben wir schon 192 Mitglieder und es werden mehr“, sagte er anlässlich des Jahresempfangs im evangelischen Gemeindehaus. „Wir haben jetzt durch die vielen Mitglieder auch eine ganz andere Präsenz“, sagte er. Das zeigte auch die Beteiligung an dem Empfang am Sonntag.
Mit dabei waren Mitglieder des Garather Kinderparlaments, in dem natürlich auch Kinder aus Hellerhof vertreten sind. Cora ist elf Jahre alt und wohnt in Hellerhof: „Ich wünsche mir vom Bürgerverein, dass sie dem Kinderparlament auch sagen, was wir hier tun können“, sagte sie. „Wir machen dazu gleich auch Interviews“, erklärte der neunjährige Samuel. Für die Sauberkeit im Stadtteil waren die Jugendlichen bereits einen Tag zuvor unterwegs gewesen.
Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD) sprach während des Empfangs ein Grußwort. „Die Aktivitäten des Bürgervereins sind beeindruckend, die Vernetzung reicht vom Kinderparlament bis zum Seniorenrat“, sagte sie. Im Stadtteil sorgt der Bürgerverein für Aktivitäten und Angebote. „Es geht weiter mit Jazz und unserem großen Schmetterlingsfest“,
sagte Mikat. Das Fest soll am 29. und 30. Juni stattfinden. „Wir machen auch dieses Jahr wieder ein Open-Air-Picknick mit Musik“, so Cordula Klahn aus dem Vorstand des Bürgervereins.
Den Jahresempfang untermalte die Band „Jazzophine“mit Jazz- Blues und Latin-Klassikern. In einer Fotoausstellung waren außerdem Werke von Tom Jasny zu sehen. Unter dem Titel „Amici, amici“hatte der Fotograf deutsche und italienische Schüler des Wim-Wenders-Gymnasiums und vom Instituto Regina Margherita aus Palermo fotografiert. Das Thema waren Körpersprache und Gestik.
Dass sich der Bürgerverein Hellerhof neben Aktionen und Festen auch ganz aktiv für den Ausbau und die
Infrastruktur im Stadtteil einsetzt, wurde am Wochenende ebenfalls deutlich. „Für uns ist die Weiterentwicklung sehr, sehr wichtig“, sagte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Klaus Erkelenz (CDU), der in Hellerhof lebt. Er machte auf die fehlende Infrastruktur aufmerksam: „Nicht ausreichende seniorengeeignete Wohnungen und ein fehlender Pflegestandort zählen dazu“, sagte er. Das Projekt „Hellerhofer Mitte“sieht er als Herzensangelegenheit mit Nahversorgung, Gastronomie, Arztpraxen und mehr als 100 Wohnungen sowie die Integration einer Senioreneinrichtung. „Das ist das, was wir uns wünschen“, erklärte er auch an die Vertreter der Politik gerichtet. Klaudia Zepuntke sagte daraufhin: „Ich kann ihnen zusagen, das ist bei uns angekommen und hat eine hohe Priorität.“
Insgesamt geht die Neugestaltung der Hellerhofer Mitte schleppend voran – ein Ärgernis, das beim Jahresempfang ebenfalls diskutiert wurde. „Wir sind sehr gealtert, was die Bürger angeht, und wir brauchen dringend eine seniorengerechte Wohnanlage“, betonte Mikat. Aufenthalts- und Wohnmöglichkeiten sind aus Sicht des Bürgervereins dringend notwendig. Dazu gab es bereits im letzten Jahr einen runden Tisch mit vielen Akteuren. „Doch anscheinend ist das noch alles in weiter Ferne“, stellte Mikat fest.