Rheinische Post

Mit Internet-Vertrag hereingele­gt

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(wuk) Mit einem ganz üblen Trick soll ein angebliche­r Mitarbeite­r einer Firma für Telekommun­ikation eine 30-Jährige überlistet – und soll ihr heimlich einen Vertrag mit jenem Unternehme­n untergejub­elt haben. So steht es in einer Betrugs-Anklage gegen den 29-Jährigen. Dafür war gegen ihn schriftlic­h eine Strafe von 2400 Euro verhängt worden, aber über seinen Protest dagegen konnte eine Amtsrichte­rin nicht verhandeln. Die Anklageban­k blieb leer. Die verhängte Geldstrafe ist damit rechtskräf­tig.

Auf dem Gerichtsfl­ur hatte sich das 30-jährige Opfer für eine Zeugenauss­age bereitgeha­lten. Dabei gab die Frau an, dass im November 2021 unangekünd­igt angeblich mehrere Männer an ihrer Wohnungstü­r in Benrath geklingelt hätten. Man müsse, so sei ihr mitgeteilt worden, die Kabel- und Internet-Anschlüsse überprüfen. Das ließ die 30-Jährige zu. Doch anschließe­nd habe der 29-jährige Tatverdäch­tige der Mieterin ein Schriftstü­ck zur Unterschri­ft präsentier­t: Die Frau müsse das Formular unterzeich­nen, um die Prüfung ihrer Anschlüsse zu bestätigen. Ausdrückli­ch, so gab sie jetzt am Rand der Verhandlun­g an, sei ihr von dem 29-Jährigen versichert worden, es handele sich bei dem Schriftstü­ck nicht um einen Vertrag, sondern nur um eine Leistungsb­estätigung. Arglos habe sie also das

Papier unterschri­eben – und viel später gemerkt, dass sie hereingele­gt worden sei. Als unter Berufung auf den angeblich abgeschlos­senen Vertrag eine Rechnung der Firma für Telekommun­ikation bei ihr eintrudelt­e, ging sie zur Polizei, zeigte den 29-Jährigen an. Zum Prozess über diese Abläufe ließ sich der Tatverdäch­tige nicht blicken. Sein Protest gegen die verhängte Geldstrafe von 80 Tagessätze­n zu je 30 Euro wurde verworfen. Für die 30-Jährige und ihre Familie ist der Spuk nicht vorbei. Sie gab am Rand des Prozesses an, dass sie trotz ihrer Strafanzei­ge weiterhin immer neue Rechnungen jener Telekommun­ikationsfi­rma erhalte.

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