Der Tadsch Mahal als Inspiration
Alke Reeh erhält für ihre Arbeit den mit 7500 Euro dotierten Kunstpreis der Künstler.
Alke Reeh erhält den mit 7500 Euro dotierten Kunstpreis der Künstler auf der Ausstellung „Die Große“, die am 22. Juni eröffnet wird. Die Preisentscheidung ist erfreulich und verwunderlich zugleich, ist doch die Meisterschülerin von Klaus Rinke in Indien besser bekannt als in Deutschland. Seit ihrem NRW-Stipendium 2009 in Mumbai lebt sie im Dialog mit der Kultur des fernen Landes und stellt in indischen Museen, Kunstmessen und Galerien aus. In Düsseldorf kennt man sie höchstens über kleinere Ausstellungen im Malkasten und Kulturbahnhof Eller oder in der Galerie Tedden. Umso überraschter war sie über die Wahl der Jury.
Sie wurde 1962 in München geboren, studierte Metallgestaltung an der Fachhochschule Hildesheim und Bildhauerei von 1984 bis 1990 an die Kunstakademie Düsseldorf. Nach dem DAAD-Stipendium hagelte es Reisestipendien. So lernte sie die Nazca-Linien in der Wüste und die Pyramiden in Mexiko kennen. Sie begann einen intensiven Dialog mit der Kultur Indiens, der Türkei und Italiens.
Ihr Aha-Erlebnis war architektonischer Art. Sie beobachtete die Sonne, wie sie durch die Kuppeln im Tadsch Mahal oder in türkischen Moscheen in den Innenraum fiel und das tonnenschwere Gestein im diffusen Licht plötzlich stofflich erscheinen ließ. Dieser Umschwung vom Großen ins Kleine, der Transfer vom Festgefügten ins nachgiebig Leichte, das Spiel mit den Grenzen von Innen und Außen interessierte sie. Sie war an der Durchlässigkeit interessiert.
Daraufhin holte sie sich Architekturbücher, um Kuppeln zu verkleinern, ihre Silhouette auf eine hölzerne Schablone zu übertragen und damit über den frischen Gips auf der Tonform zu schaben. War der Gips erhärtet, so entfernte sie den Ton und hatte die verkleinerte Negativform der Kuppeln in Form von Röcken, die sie im Kunstpalast zeigte.
Ihr Thema wurden die ornamentalen Arabesken, diese klar gegliederten, geometrisch-strengen Formen, mit denen sie immer auch spielte, indem sie sie von der Kuppelhöhe einer Moschee in Spitzendeckchen überführte. Sie gehört jedoch nicht zu den Künstlerinnen, die etwa im Sticken oder Stricken ihre Erfüllung finden. Das Rollenspiel, das heute in den Museen so wichtig ist, hat sie nie interessiert. Sie arbeitet nicht mit dem Gefühl, sondern mit einem Bauplan, denn nur so kann sie die Formen der Architektur in Spitzen und Stickereien übertragen.
Stoffe falten, aus großem Tuch ein kleines Bündel machen, Ecke auf Ecke legen und Kante auf Kante, um ein geschlossenes Volumen zu haben, darauf ist sie spezialisiert, so kann sie ihre Kunst aus Zelten oder getragenen Jeans im Flugzeug verstauen. Umso faszinierender, wenn sie sie entfaltet. Dann verwandeln sich Haushaltstextilien in geometrische Ordnungen, in dreidimensionale, scheinbar symmetrische Muster. Mit einem Schwung öffnet sie ein genähtes und zusammengesetztes Bündel und erhält ein Geflecht, das eine Kuppel räumlich erfasst, indem Dreiecke aufeinanderstoßen und einen Hohlraum ergeben. Das Ergebnis ist weich und biegsam und doch auch Architektur, die Negativform einer Kuppel, Innen und Außen, Berg- und Talfahrt.
Sie arbeitet mit Fotos, Licht und Geräuschen, mit Papier, Textilien und Beton. Und wie bei ihrem AhaErlebnis wird alles leicht und nachgiebig, erzeugt Hohlräume und Kammern. In den Flottmannhallen Herne zeigte sie 2020 eine Ausstellung unter dem Titel „Transparenz und Dichte“. Die dort entwickelten, haushohen Stofffahnen wird sie auch in der „Großen“in Düsseldorf präsentieren. Bis zum Juni will sie auch wissen, wie sie ohne Bohrlöcher in Decken und Böden in den Räumen des Kunstpalastes arbeiten kann.
Topspiel Am Samstag, 27. April (Anpfiff: 20.30 Uhr), tritt Fortuna zum Topspiel des Spieltages beim FC Schalke 04 an.
Ausverkauft Die Eintrittskarten für die Gästeblöcke waren bereits wenige Minuten nach Beginn des Vorverkaufs für Fortunas Mitglieder ausverkauft. Ein freier Verkauf wird es demnach nicht mehr geben.
Ronay Arabci war am Wochenende so etwas wie der „Mann für alle Fälle“bei der Fortuna. Gleich zweimal war der 19 Jahre alte Fußballer für die Rot-Weißen im Einsatz. Und auf beiden Spielfeldern hinterließ Arabaci nachhaltigen Eindruck. Besonders sein Debüt in Fortunas U23 dürfte dem Offensivspieler noch lange in Erinnerung bleiben.
Zur Halbzeitpause der Regionalliga-Partie beim Tabellendritten 1. FC Bocholt eingewechselt, sorgte Arabaci in der Schlussphase mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand für die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Fortuna.
Es sollte nicht die einzige „Heldentat“des Rechtsfußes gewesen sein. Denn keine 24 Stunden später war Arabaci dann auch in „seiner“U19 erfolgreich. Quasi mit dem Pausenpfiff des A-Junioren-Bundesligaspiels bei Arminia Bielefeld besorgte das im Sommer 2022 vom FC Hennef gekommene Talent den Treffer zum 1:1-Ausgleich.
Das sechste Saisontor Arabacis bescherte den Flingernern zugleich einen Punkt, denn weitere Treffer sollten an diesem Vormittag nicht mehr fallen. Die ersatzgeschwächte Fortuna konnte mit der Punkteteilung auf der Bielfelder Alm knapp eine Woche nach der kräftezehrenden Teilnahme an der U19Champions-Trophy beim BV 04 in Düsseldorf gut leben.
Rundum zufrieden war am Sonntag auch Fortunas U17-Trainer Sinisa Suker nach dem 2:2 gegen den VfL Bochum. „Die Jungs haben vor allen Dingen im ersten Abschnitt ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte der Fußballlehrer. Das Hinspiel hatte seine Elf gegen den VfL noch klar mit 0:4 verloren und war diesmal drauf und dran, den Spieß umzudrehen. Mats Kurze (43.) und Aboubakar El-Chaar (72.) brachten die Fortuna gleich zweimal in Führung und machten den Tabellensechsten damit richtig wütend. Doch mehr als das Tor zum 2:2-Endstand brachte der VfL während seines „Powerplays“gegen eine gut sortierte Fortuna in der Schlussphase nicht mehr zustande.
Im Spitzenspiel der C-Juniroen Regionalliga lieferte sich Fortunas U15 mit dem 1. FC Köln einen denkwürdigen Schlagabtausch. „Das war Jugendfußball auf allerhöchstem Niveau“, schwärmte Fortunas Trainer Dennis Waldinger. Nach packenden 70 Minuten und Toren von Yehor Koshchii (10.), Elias Oberschewen (45.), Adnane Tchatakpara (47.) und Adam El-Chaar (58.) hatte der Nachwuchs vom Flinger Broich nach der vermeintlich besten Saisonleistung gegen den Zweiten knapp mit 4:3 die Nase vorne. Ausruhen kann sich die Waldinger-Elf auf diesem Erfolg aber nicht. Denn schon am Mittwochabend wartet auf den Tabellendritten ein „ExtraBonbon“. In der Sportschule Wedau trifft die Fortuna um 18 Uhr auf die deutsche U15-Nationalmannschaft und damit auch auf den eigenen Mannschaftskollegen Noah Probst, der in den Kader der DFB-Auswahl berufen wurde.
Das mit insgesamt 22.500 US-Dollar dotierte Tischtennis-Weltranglistenturnier der WTT-Feeder-Serie in der Borussia-Heimstatt glänzt mit einem neuen Teilnehmerrekord. Insgesamt 229 Spieler und Spielerinnen aus mehr als 40 Nationen haben ihre Meldung abgegeben und hoffen, die 600 Dollar Siegprämie und die 125 Weltranglistenpunkte für den Sieger, beziehungsweise die Siegerin einzustreichen. „Es ist mittlerweile das achte WTT-Feeder-Event innerhalb von zweieinhalb Jahren im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf. Und wieder haben wir einen Teilnehmendenrekord“, freut sich Turnierdirektor Alexander Schilling. „Das ist großartig und zeigt, dass die Stadt Düsseldorf und wir ein guter Gastgeber sind, zu dem auch Spitzenspielerinnen und -spieler aus der ganzen
Welt immer wieder gerne zu Besuch kommen.“Erstmals gehen beim Düsseldorf-Feeder Aktive aus Finnland, Malaysia, der Mongolei und Nepal an den Start.
Wie gut das Wettspiel besetzt ist, zeigt, dass Fanbo Meng (TTC Fulda-Maberzell), der mit der deutschen Nationalmannschaft 2022 die Mannschafts-Vizeweltmeisterschaft erspielte, in der Qualifikation starten muss. Meng muss sich mit 81 weiteren Qualifikationsstartern
darum streiten, welche acht Spieler die am Mittwoch beginnende Hauptrunde noch erreichen. Die Borussen Kay Stumper und Borgar Haug sind bereits im Hauptfeld gelistet und werden erst am Mittwoch ins Spielgeschehen eingreifen.
Chancen, dass sich die beiden Borussen im Feld weit nach vorne spielen können, werden ihnen eingeräumt. Allerdings ist der 19-Jährige Weltranglisten-31. Cheng-Jui
Kao (Taiwan), der 2022 mit dem Taiwanesischen Team Dritter der Mannschaftsweltmeisterschaft geworden ist, der Top-Favorit.
Auch bei den Frauen ist die Borussia vertreten. Allerdings hätte das 16-jährige Top-Talent Eireen Kalaitzidou bis zum Turniersieg einen deutlich längeren Weg vor sich gehabt als vergleichsweise Stumper oder Haug. Kaiaitzidous bisherige drei Weltranglistenpunkte brachten die Düsseldorferin auf
Weltranglistenposition 645 und verdammten sie dazu, bereits in der Qualifikation an den Tisch gehen zu müssen. Das Los führte die Borussin gegen die Taiwanesin Pei-Ling Su. Schnell war klar, dass die Düsseldorferin noch überfordert war. Die 24-Jährige Asiatin gewann mit 3:0 (11:4, 11:2, 11:4) und beendete direkt nach dem ersten Einsatz Kalaitzidous Turnierträume. Nur gut, dass sie keine so weite Anreise hatte.