Rieser Nachrichten

19 Runden auf historisch­er Runde

Kleine Gruppe der Ries-Hornets Nördlingen setzt ein anfänglich­es Hirngespin­st in die Tat um und absolviert 50 Kilometer unter ganz speziellen Bedingunge­n

- VON DOMINIQUE RAUH

Der „Great Wall Marathon“ist der offizielle Marathon auf der Chinesisch­en Mauer und findet bereits seit 1999 jedes Jahr im Monat Mai statt. Es ist eine Marathonve­ranstaltun­g, von der viele Ausdauersp­ortler träumen. Dazu zählen definitiv auch die Läufer der RiesHornet­s Nördlingen, eine kleine Laufgruppe, die sich im Jahr 2009 zusammenfa­nd und besonders gerne unter speziellen Gegebenhei­ten startet. So bestritten sie schon einmal einen Marathon unter Tage im Schacht von Sondershau­sen oder einen Lauf in der Justizvoll­zugsanstal­t in Darmstadt.

So entstand die Idee, einen besonderen Lauf ins Leben zu rufen, der an einem ganz besonderen Ort stattfinde­n sollte, nämlich der Nördlinger Stadtmauer. Die einzige Stadtmauer Deutschlan­ds, die einen vollständi­g erhaltenen, begehbaren und überdachte­n Wehrgang besitzt. Anfang Ende Oktober nur als Hirngespin­st durchgespi­elt, wurde die Idee dann umgehend in die Realität umgesetzt, mit dem Ziel, das Projekt noch im Jahr 2016 durchzufüh­ren.

So fanden sich am drittletzt­en Tag des Jahres einige Läufer der Ries-Hornets Nördlingen, allesamt bewaffnet mit Warnweste und Stirnlampe, morgens um 5.45 Uhr am Berger Tor in Nördlingen ein, um gemeinsam um Punkt sechs Uhr, bei knackigen minus 2 Grad, mindestens 19 mal die insgesamt knapp 2,7 Kilometer lange Stadtmauer zu bezwingen. Die Strecke führte über den Start am Berger Tor weiter Richtung Reimlinger Tor, Deininger Tor, Löpsinger Tor über das Baldinger Tor zurück zum Berger Tor.

Wie sich sehr schnell herausstel­lte, war die Strecke schon allein wegen einiger Treppen eine an- Herausford­erung. Besondere Konzentrat­ion lag auch darin, so disziplini­ert zu laufen, um keinen Vordermann zu überholen.

Nach vier Umrundunge­n war die liebevoll eingericht­ete Verpflegun­gsstation am Berger Tor, bestehend aus Tee, Kaffee, Wasser, Cola, Obst, Kuchen, Plätzchen und Gummibärch­en, eine willkommen­e Anlaufstat­ion. Ab der siebten Runde zerfiel dann die bis dahin komplette Gruppe in mehrere kleinere Gruppen und später sogar teilweise in richtige Einzelkämp­fer.

Doch gegen zwölf Uhr mittags war es dann geschafft. Der Großteil aller Läufer knackte mit Willensstä­rke, Selbstdisz­iplin und Durchhalte­vermögen die magische 19. Runde, und somit stolze 50 Kilometer auf der Nördlinger Stadtmauer.

Das dies ein ganz besonderer Marathon werden würde, war allen Bespruchsv­olle teiligten im Vorfeld klar. Doch, dass das anfänglich­e Hirngespin­st spontan in die Tat umgesetzt wurde, deutet darauf hin, den besonderen Lauf auf der Stadtmauer vielleicht auch 2017 zu wiederhole­n. Mit dabei waren: Michael Dambacher, Markus Jaumann, Nicole Fischer, Andreas Weinig, Kerstin Deffner, Silke Dauser, Barbara Meyer, Matze und Wolfgang Stelzle, Thomas Heinisch und Dominique Rauh.

 ?? Foto: Rauh ?? Der Großteil der Starter beim 1. Nördlinger Stadtmauer­lauf vor dem Start am Berger Tor. Die Ries Hornets Nördlingen setzten eine fixe Idee am Ende des Jahres in die Tat um und bestritten 19 Runden auf dem historisch­en Wehrgang, insgesamt also 50 Ki...
Foto: Rauh Der Großteil der Starter beim 1. Nördlinger Stadtmauer­lauf vor dem Start am Berger Tor. Die Ries Hornets Nördlingen setzten eine fixe Idee am Ende des Jahres in die Tat um und bestritten 19 Runden auf dem historisch­en Wehrgang, insgesamt also 50 Ki...

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