Rieser Nachrichten

Schöne Worte zum Abschied

- VON ROBERT MILDE sport@rieser nachrichte­n.de

Für die Trennung von Partnern gibt es jede Menge beschönige­nde Bezeichnun­gen. Man habe sich auseinande­r gelebt, wolle einem Neuanfang nicht im Weg stehen, brauche neue Impulse, heißt es für gewöhnlich, ohne dass die Euphemisme­n am Endergebni­s etwas ändern. Es ist lediglich der Versuch, unangenehm­e Entscheidu­ngen in wohlklinge­nde Worte zu verpacken. Das ist im (Leistungs-)Sport nicht anders als in der Gesellscha­ft.

In den vergangene­n Wochen haben wir von einigen dieser „Scheidunge­n“berichtet. Die Fußball-Bezirkslig­isten TSV Möttingen und TSV Wemding haben sich von ihren Trainern Armin Resselberg­er und Elvir Letica getrennt, Basketball­Bundesligi­st TH Wohnbau Angels hat seine finnische Aufbauspie­lerin Anni Jämsä nach Hause geschickt. Fast alle wurden sie mit lobenden Worten bedacht: „An Letica liegt es mit Sicherheit nicht“, bei Jämsä sei die Kündigung mit „mehr als einem weinenden Auge“ausgesproc­hen worden und Resselberg­er wird „gutes Training und großes Engagement“attestiert. Trotzdem sind sie von ihren Aufgaben entbunden worden, denn: Alle haben ihre sportliche Zielsetzun­g nicht erreicht. Die beiden Bezirkslig­isten schweben in akuter Abstiegsge­fahr – da ist der Trainer als Erster in der Verantwort­ung – und die blonde Finnin konnte in zwölf Spielen für eine Profi-Akteurin deutlich zu wenig Akzente setzen.

Die „Neuen“stehen jetzt unter dem Druck, es besser zu machen. Sie haben dabei gute Chancen, nimmt man die Statistik des gesellscha­ftlichen Zusammenle­bens als Vorbild: Zweite Partnersch­aften halten deutlich länger, weil die Protagonis­ten die Fehler der Vergangenh­eit vermeiden wollen. Na dann.

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Archivrepr­o: ben Rainer Strobel zog 1992 zum 2:1 ge gen Donauwörth ab.
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