Trotz Pokal Aus positive Erkenntnisse
Angels schlagen sich in Wasserburg achtbar. Bis zur Pause sogar auf Augenhöhe
Im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs, dem Tor zum lukrativen Top Four-Turnier, setzten sich allesamt die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte durch, so auch der TSV Wasserburg mit einem am Ende ungefährdeten 86:70 gegen die TH Wohnbau Angels aus Nördlingen. Doch die Gäste agierten über weite Strecken auf Augenhöhe und hinterließen einen insgesamt positiven Eindruck, der für die nächsten Aufgaben hoffen lässt.
Nach der 3:0-Führung für die Gäste dank eines Dreiers von Erin Chambers übernahm der Serienmeister und amtierende Pokalsieger das Ruder. Das 16:11 nach dem ersten Viertel hätte aus Nördlinger Sicht noch positiver ausfallen können, wären da nicht etliche völlig unnötige Turnovers gewesen. Im zweiten Viertel bewies AngelsPoint-Guard Jen Schlott, dass sie 2017 an die gute Form des Dezembers anknüpfen kann. Mit sehenswerten Korbattacken und einem blitzsauberen Dreier brachte sie ihr Team wieder in Schlagdistanz. Viele Beobachter rieben sich die Augen, als Aleks Racic in der 17. Minute den Ausgleich zum 29:29 markierte. Kein Vergleich zur 68:114-Klatsche, die die Angels im Ligaspiel hatten hinnehmen müssen. Da stand eine völlig veränderte Mannschaft auf dem Parkett der Badria-Halle, mit positiver Körpersprache und dem Willen, nicht klein beizugeben. Vor allem, wenn die Bär-Truppe schnell nach vorne spielte, brachten sie die Oberbayern ins Schwimmen. Der Halbzeitstand von 42:36 schmeichelte eher den Wasserburgern, denn bei besserer Ballkontrolle (14 Turnover) wäre sogar eine Rieser Führung möglich gewesen.
Beide Trainer testen bereits für die nächsten Aufgaben
Statt an die gute Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen, ließen die Angels anfangs des dritten Viertels die nötige Konzentration vermissen und erlaubten den Gastgebern freie Würfe, die diese nutzten, um ihre Führung auszubauen. In der Offensive wurde nun zu viel auf eigene Faust probiert, statt als Team zu agieren und als Wasserburgs Peddy zum wiederholten Mal sich als Balldieb inszenierte und anschließend abschloss, stand der spätere Sieger früh fest. Beide Coaches nutzten die Gelegenheit, um ihre Neuzugänge zu integrieren. Dabei deutete NeuRieserin Nadja Prötzig mit klugen Anspielen und einem Dreier an, dass sie für das Angels-Team 2017 noch sehr wertvoll werden kann und warum man sie nach Nördlingen geholt hat. Außerdem hatten sowohl Bär als auch Coach Eichler bereits zukünftige Aufgaben im Auge. Für Wasserburg geht es hierbei um Spiele auf europäischer Ebene, während die Angels wichtige Duelle um den Klassenerhalt vor der Brust haben. Der Meister hatte übrigens bis zur 37. Minute keine deutsche Spielerin auf dem Parkett, während die Angels mit ihren Eigengewächsen, den Geiselsöders und Johanna Klug agierten. Dies allein unterstreicht schon die unterschiedlichen Ambitionen und Möglichkeiten der beiden bayerischen Bundesligisten.
Der Rieser Erstligist scheidet also mit einer zu erwartenden, aber durchaus respektablen 86:70-Niederlage in Wasserburg aus dem Pokalwettbewerb aus, zieht jedoch etliche positive Erkenntnisse aus dem Spiel in Oberbayern. (kw)
Angels: Klug (2), Schlott (17, 3 Drei er), Pierre Louis (13, 17 Rebounds), Chambers (6, 2 Dreier), Racic (10, 7 As sists), Luisa Geiselsöder (4, 6 Rebounds), Högg (12, 9 Rebounds), Laura Geisels öder (1), Prötzig (5, 1 Dreier).