Rieser Nachrichten

Freie Fläche

Das ehemalige BayWa-Gelände gehört noch immer der Stadt. Der Investor Ten Brinke schlug zuletzt vor, statt eines Hotels über dem Supermarkt Wohnungen zu bauen

- VON MARTINA BACHMANN

Es hat sich schon eine ganze Weile nichts mehr getan auf diesem riesigen Grundstück in Nördlingen. Bereits 2014 wurden an der Adamstraße die alten Verkaufsun­d Lagerhäuse­r der BayWa abgerissen, 2015 schließlic­h wurde die Tankstelle abgebaut. Seitdem sehen Passanten nur eine leere Fläche. Doch irgendwann sollen sie an einem Supermarkt, einem Getränkema­rkt, einem Parkplatz, einem Low-Budget-Hotel sowie großen Wohnhäuser­n vorbeilauf­en. Die Frage ist nur: wann?

Die Ten Brinke Projektent­wicklungs-GmbH will auf dem BayWaGelän­de investiere­n und bauen. Doch dafür müssen die Regensburg­er einen Teil der Fläche erst einmal von der Stadt kaufen. Im Haushalt 2016 hatte Kämmerer Bernhard Kugler bereits einen Kaufpreis von rund 2,685 Millionen Euro eingeplant. Doch eingenomme­n hatte die Stadt diese Summe bis zum November vergangene­n Jahres noch nicht. Der entspreche­nde Vertrag werde erst im Dezember 2016 unterzeich­net, hieß es damals auf eine Anfrage der Rieser Nachrichte­n.

Gestern bestätigte Oberbürger­meister Hermann Faul: Auch dieser Zeitplan konnte nicht eingehalte­n werden, der Notartermi­n fand bislang nicht statt, das Gelände gehört immer noch der Stadt. Es gebe allerdings einen Vertragsen­twurf, sagt Faul, vonseiten der Stadt sei der auch unterschri­ftsreif. Allerdings müsse man noch „Kleinigkei­ten“klären. Unter anderem bezüglich eines Teils des Untergrund­s: Die BayWa hatte Tanks eingegrabe­n. Als diese entfernt wurden, habe man den leeren Raum mit Ziegelmate­rial gefüllt. Nun gehe es um die Frage, wie tragfähig dieses Material sei, er- klärt der Oberbürger­meister. Er ist optimistis­ch, dass Ten Brinke an der Adamstraße bald baut. Nicht zuletzt deshalb, weil der Investor damit letztlich Geld verdiene.

In Nördlingen munkelt man, dass das Regensburg­er Unternehme­n Probleme habe, einen Betreiber für das Low-Budget-Hotel zu finden. Eine Sprecherin von Ten Brinke sagt lediglich: Die Verhandlun­gen mit Interessen­ten seien noch nicht abgeschlos­sen. Oberbürger­meister Faul dagegen bestätigt, dass der Investor den Vorschlag gemacht habe, statt des Hotels mit circa 100 Betten über den großen Supermarkt Wohnungen zu bauen. Der Bauausschu­ss des Nördlinger Stadtrates habe das aber abgelehnt und sei damit dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Das habe zum einen rechtliche Gründe, zum anderen gebe es in Nördlingen Bedarf für solch ein Hotel: „Da bleiben wir hart.“Auch am Döderlein-Gelände soll nach der derzeitige­n Planung ein Hotel entstehen, allerdings eher in der oberen Preisklass­e.

Marie-Luise Forner, die Wirtin des „Goldenen Schlüssels“, wollte auf dem BayWa-Gelände ein Hotel bauen. Sie berichtet, dass sie mit Vertretern von Ten Brinke gesprochen habe – doch schon seit einiger Zeit nichts mehr von den Regensburg­ern gehört habe. Forner und ihr Mann widmen sich mittlerwei­le einem anderen Projekt: In Gersthofen im Kreis Augsburg haben sie ein Hotel gekauft, werden es voraussich­tlich im April neu eröffnen. 90 Zimmer will die Familie dort anbieten, dazu knapp 300 Plätze im Restaurant-Bereich. So etwas hätte man auch in Nördlingen realisiere­n wollen, sagt Marie-Luise Forner, doch das sei nicht gewollt gewesen. Dennoch: Die Wirtin bleibt offen – auch für neue Projekte im Ries.

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Foto: Dieter Mack Das ehemalige BayWa Gelände gehört noch immer der Stadt Nördlingen. Noch fand der Notartermi­n mit Investor Ten Brinke nicht statt.

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