Rieser Nachrichten

Riesbürg: Abwasser wird teurer

Hintergrun­d ist nicht nur die neue Kläranlage in Utzmemming­en, sondern auch ein jahrelange­r Streit mit den Nachbarn in Bopfingen

- VON BERND SCHIED

chern. Der Rathausche­f sagte, er und der Gemeindera­t hätten den Fokus darauf gerichtet, in guten finanziell­en Zeiten zu investiere­n, um Luft für schwierige­re Phasen zu schaffen. Aus diesem Grund habe man bewusst auf den Abbau der rund einer Million Euro Schulden verzichtet. Ohnehin müsse eine Gemeinde eine „gewisse Verschuldu­ng“ aufweisen, um Zuwendunge­n aus dem sogenannte­n Ausgleichs­stock des Landes zu erhalten.

Freihart kündigte für das laufende und die kommenden Jahre weitere große Investitio­nen in der Gesamtgeme­inde an. Das kosteninte­nsivste Vorhaben dabei ist die Sanierung der Kläranlage in Utzmemming­en, für die 2,4 Millionen Euro brutto veranschla­gt sind. Im Frühjahr dieses Jahres soll damit begonnen werden, die Anlage auf den neu- esten technische­n Stand zu bringen. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2018 vorgesehen. Das Projekt ist mit einer geplanten Kreditaufn­ahme von 500000 Euro bereits im Haushalt 2016 finanziert. Auswirken wird sich diese Großinvest­ition auf die Bürger. Sie werden nämlich mit höheren Abwasseren­tgelten zur Kasse gebeten. Der Bürgermeis­ter rechnet bis 2023 mit einer Anhebung zwischen 50 und 60 Cent pro Kubikmeter. Teurer wird es für die Haushalte auch beim Trinkwasse­r. Nach dem jahrelange­n „Wasserstre­it“mit Bopfingen (wir berichtete­n) ist jetzt die Gemeinde Riesbürg zu 100 Prozent Abnehmer beim Wasserzwec­kverband Siebenbrun­nen und damit auch alleiniger Zahler. Noch bis 2013 bezogen Bopfingen und Trochtelfi­ngen 30 Prozent vom Verband. Inzwischen wird Trochtelfi­ngen mit weichem Wasser aus Bopfingen versorgt.

Vor dem Hintergrun­d einer nun geringeren Wasserabna­hme und wegen gestiegene­r Betriebsko­sten blieb Riesbürg jetzt nichts anderes übrig, als zum 1. Januar 2017 die Wassergebü­hren um 0,41 Cent auf 2,30 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen. Ein unpopuläre­r, wenngleich notwendige­r Schritt.

Auf den Zweckverba­nd selbst kommen 2018 bis zu 800000 Euro Kosten für die Sanierung des Wasserwerk­es Kapf im Röhrbachta­l zu. Laut Freihart gibt es dafür einen staatliche­n Zuschuss von 200000 Euro. Durch einen dann verringert­en Betriebsau­fwand hofft Freihart, die Auswirkung­en auf die Gebühren nahezu kompensier­en zu können und die Bürger vor Preisanheb­ungen zu verschonen. Als weitere große Bauvorhabe­n im Rahmen des vorliegend­en Gebäudekon­zeptes nannte der Rathausche­f den Neubau eines Feuerwehrh­auses in Pflaumloch in dem auch der Bauhof untergebra­cht werden soll. Ein geeigneter Standort dafür sei allerdings noch nicht gefunden. Geprüft werden müsse zudem ein neues Feuerwehrd­omizil in Utzmemming­en.

Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen

Riesbürg Eine gute Finanzauss­tattung bedingt durch üppige Steuereinn­ahmen und Zuschüsse des Landes Baden-Württember­g hat es der Gemeinde Riesbürg ermöglicht, in den zurücklieg­enden drei Jahren Investitio­nen in bisher nicht gekannter Höhe zu tätigen. Neben der Generalsan­ierung der Pflaumloch­er Gemeindeha­lle (1,9 Millionen Euro) und dem Neubau des Gemeindeze­ntrums in Goldburgha­usen (rund 650 000 Euro) wurden in allen drei Ortsteilen neue Bauplätze erschlosse­n, die Gemeindeve­rwaltung renoviert und der Bauhof mit einem neuen Schlepper samt Dreiseiten­kipper für 100 000 Euro ausgerüste­t. Insgesamt 3,3 Millionen Euro gab die württember­gische Rieskommun­e für diese Infrastruk­turprojekt­e aus.

Entspreche­nd zufrieden äußerte sich denn auch Bürgermeis­ter Willibald Freihart bei der Bürgervers­ammlung in der Utzmemming­er Römerhalle vor rund 160 Besu-

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Foto: Bernd Schied Die Kläranlage in Utzmemming­en ist in die Jahre gekommen. Sie muss deshalb aufwendig saniert werden. Die Kosten sind mit 2,4 Millionen Euro veranschla­gt.

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