Zwei Tages Trip zum Tabellenletzten
Nördlinger Angels wollen in Scheeßel (bei Bremen) ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Dabei möchte das Team auch die Vorrundenniederlage wettmachen
Der zweite Spieltag der Rückrunde in der planet photo Damen-Bundesliga steht an und die TH Wohnbau Angels möchten an ihre guten Leistungen vor der Weihnachtspause bzw. im Pokalspiel anknüpfen. Der Gegner und die Anfahrt dorthin sind allerdings nicht zu unterschätzen. Die Avides Hurricanes stehen zwar an letzter Position in der Tabelle, aber das Auswärtsspiel im kurz vor Bremen liegenden Scheeßel ist keine einfache Sache, weder sportlich noch logistisch.
Rotenburgs Coach Tomas Holesovsky versucht nach vier Niederlagen vor den Feiertagen den Abwärtstrend zu stoppen, indem mit Tabytha Wampler ein 1,85 m großer Power Forward die enttäuschende Minna Sten ersetzt und zuletzt zusätzlich Janae Young zurück geholt wurde, die schon einmal erfolgreich bei den Hurricanes gespielt hat. Mit Wampler, Young, Dally und Southern stehen nun vier Nicht-Europäerinnen im Kader, von denen aber nur drei in einer Partie eingesetzt werden dürfen. Holesovsky muss also eine davon auffordern, sich ohne Trikot auf die Bank zu setzen. Dieses Schicksal kann Pia Mankertz nicht ereilen, denn die 26-jährige Spielmacherin ist Dreh- und Angelpunkt des Rotenburger Spiels und somit wahrscheinlich das Zentrum der Nördlinger Verteidigungs-Strategie.
An der Defensive wurde zuletzt fleißig gefeilt, nicht zuletzt während des Pokalspiels in Wasserburg. Die eigene Offensiv-Abteilung funktioniert mittlerweile ganz ordentlich; kein Vergleich zu den ersten Saisonspielen, wo noch reichlich Rei- bungsverluste in der Angriffsmaschinerie der Angels zu spüren waren. Nun sind die Rollen besser verteilt, Point Guard Jen Schlott hält die Fäden des Spiels fest in der Hand, weiß aber auch selbst um ihre Scorer-Qualitäten. Mit Racic, Chambers und Pierre-Louis stehen potenzielle Punktelieferanten auf allen Positionen, nicht zu vergessen die Back-Ups Högg, Klug und die beiden Geiselsöder-Schwestern. Neuzugang Prötzig gibt der Mannschaft mehr Tiefe, Souveränität und Ballkontrolle. Besonders erfreulich gestaltete sich zuletzt die Reboundarbeit, gewann man doch zur Überraschung vieler den Kampf um die Abpraller in Wasserburg deutlich mit 43:28.
Wegen der großen Entfernung Anreise bereits am Vortag
Es scheint also zu passen bei den Angels, sodass man mit verhaltenem Optimismus nach Rotenburg fährt. Um den Strapazen und dem Wetter zu trotzen, reist der Rieser Tross einen Tag vor dem Spiel an. Das Ziel ist nicht nur, einen Sieg auf auswärtigem Parkett zu erringen, sondern auch gleich noch den direkten Vergleich gegen den Tabellennachbarn für sich zu entscheiden. Dazu bedarf es vier Punkten Differenz, um das 66:69 aus dem Hinspiel vergessen zu machen. Wenn Schlott und Co. ihr Ziel erreichen, orientieren sich die Angels in der Tabelle Richtung Mittelfeld und schaffen ein wenig Luft zu den Abstiegsrängen. Dies sollte Motivation genug sein für die Nördlinger Mädels, sich voll ins Zeug zu legen. Spielbeginn in der Halle am Vareler Weg in Scheeßel ist am Samstag um 18.30 Uhr.