Das Ende eines Erfolgsproduktes
Hallenfußball war einmal das große Steckenpferd des Bayerischen Fußball-Verbandes, vor allem im Bezirk Schwaben. Tolle Turniere, viele Tore, begeisterte Zuschauer – die Funktionäre waren stolz auf ihre Meisterschaften und ihren Spielmodus mit Rundum-Bande. Neuhochdeutsch würde man das wohl ein Premium-Produkt nennen.
Davon ist wenig übrig geblieben, wenn an diesem Wochenende in Günzburg die 38. schwäbische Meisterschaft ausgetragen wird. Seit der Bayerische Fußball-Verband Hallenfußball mit Bande aus dem Programm genommen und durch Futsal (Variante ohne Bande mit einem kleineren, sprungreduzierten Ball) ersetzt hat, hat die Begeisterung rapide abgenommen. Viele Top-Vereine wollen sich mit der internationalen Version des Hallenfußballs erst gar nicht anfreunden, haben ihre Teilnahme abgesagt und so mancher Außenseiter hat deshalb erstmals den Sprung in die Endrunde geschafft. Der ehemalige Bezirksspielleiter Armin Klughammer trauert dem herkömmlichen Hallenkick noch immer nach: „Als der Verbandsvorstand ... Hallenfußball durch Futsal ersetzte, war dies der bitterste Moment in meiner 45-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit.“Trotzdem drücken wir heute einem dieser Außenseiter die Daumen, nämlich dem SV Holzkirchen, dem Futsal offenbar besonders liegt. Der SVH hat zuletzt zwei tolle Turniere gespielt und will die Hallensaison heute krönen.