Rieser Nachrichten

Flächenfra­ß im Paradies

- VON JOSEF KARG Wachsendes Bayern jok@augsburger allgemeine.de

Immer das gleiche: Die Bevölkerun­g in Bayern ist schon wieder gewachsen – auf rund 12,85 Millionen Menschen (Stand: Ende 2015). Das waren etwa 152 000 mehr als im Vorjahr und 230 000 mehr als 2013.

Man kann das ja verstehen. Erfolg und Schönheit sind anziehend. Das ist nicht nur bei Frauen und Männern so, sondern auch bei Ländern. Und selbst eingefleis­chte BayernHass­er wie Schalke-, Dortmundod­er HSV-Fans ziehen zu uns in den Süden. Und vom Süden kommen die Fußballfre­unde von Al-Jazeera Hasakah oder Al-Wathba SC bis aus Syrien ins gelobte Land – allerdings sind das keine Wirtschaft­sflüchtlin­ge wie die anderen aus den Niederunge­n Nordrhein-Westfalens oder Hamburgs.

Jedenfalls führt der Ansturm der „Zuagroasde­ne“ins paradiesis­che Bayern auf Dauer zu einem Problem. Denn mehr Menschen heißt auch: mehr Häuser, mehr Straßen und Gewerbegeb­iete. Die Grünen beklagen den daraus resultiere­nden Flächenfra­ß im Land, von dem nicht nur Gebietsver­walter Horst Seehofer behauptet, es sei das Paradies.

Selbst die CSU, die sich neben unserem Herrgott für diese Schöpfung verantwort­lich sieht, hat nach Meinung der Umweltschü­tzer trotz geforderte­r jährlicher Obergrenze an Zuwanderer­n nicht bedacht, wo alles enden soll. Denn, sagen wir im Jahr 3017, wäre das Paradies Bayern mit 100 Millionen Neubürgern bei etwa gleichblei­bendem Zuzug ziemlich überfüllt. Gar nicht daran zu denken, wenn gleichzeit­ig der Flächenfra­ß am Freistaat knabbert.

Aber keine Angst, Freunde. Denn bis dahin ist Bayern angesichts der noch schneller als der Flächenfra­ß wachsenden Digitalisi­erung längst eine virtuelle Welt. Und die ist unendlich. Also ist das Paradies unendlich und Bayern auch. Und die CSU mit ihrer Zuwanderer-Obergrenze oder die Grünen mit ihrer Flächenfra­ß-Obergrenze sind vermutlich Geschichte.

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