Der Kuchen der Könige
In Frankreich essen viele Menschen gerade ein besonderes Backwerk, in dem eine Überraschung versteckt wird
Er ist knusprig, hat eine süße Füllung und beim Essen muss man ein bisschen aufpassen – die Rede ist vom Galette des Rois (gesprochen: Galett deh Roa). Das heißt aus dem Französischen übersetzt Drei-KönigsKuchen. Zurzeit essen viele Franzosen dieses Gebäck.
Zwischen dem Drei-KönigsTag, dem 6. Januar, und Faschingsdienstag ist die Galette des Rois sehr beliebt. Es gibt sie mit verschiedenen Füllungen. Und die Besonderheit ist, dass dort eine kleine Porzellanfigur eingebacken wird. Diese Figur heißt „Fève“(gesprochen: Fäf). Übersetzt bedeutet das so viel wie dicke Bohne. Das kommt daher, dass einst dicke Bohnen in die Galette des Rois eingebacken wurden.
Diese Tradition ist schon ziemlich alt. Die alten Römer feierten einst ein Fest zur Wintersonnenwende, bei dem eine weiße oder schwarze Bohne in einem Kuchen versteckt wurde. Wer sie fand, war König oder Königin für einen Tag. Seit ungefähr 200 Jahren werden die Fève eingebacken, die häufig Krippenfiguren darstellen. Das Besondere an der Galette des Rois ist nicht nur die Füllung, sondern auch die Art und Weise, wie der Kuchen gegessen wird. Wichtig ist, dass man ihn in der Familie oder mit Freunden teilt. Wer in seinem Stückchen dann die Fève findet, bekommt eine Pappkrone aufgesetzt und ist König oder Königin für einen Tag. Die Person bestimmt, was gemacht wird. Immer, wenn sie etwas trinkt, müssen alle rufen: „Le roi boit“(gesprochen: Lö roa boa). Das heißt: Der König trinkt. (lea)