Gesund essen nach Krebs
Sonst steigt das Sterberisiko
Ehemalige Krebspatienten haben ein um etwa 50 Prozent erhöhtes Risiko, vorzeitig zu sterben, wenn sie sich ungesund ernähren. Das ergab eine systematische Auswertung und Analyse von 117 Beobachtungsstudien mit Daten von insgesamt 209597 Menschen. Ein Wissenschaftlerteam vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) veröffentlichte die Daten kürzlich in der Fachzeitschrift Nutrition Reviews.
Die Zahl der Menschen, die Krebs überleben, nimmt beständig zu. Dennoch gibt es nur wenige Studien, die die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Risiko eines vorzeitigen Tods in dieser Personengruppe systematisch untersucht haben. Ziel der neuen Studie war daher, erstmals eine systematische Datenanalyse aller weltweit in Frage kommenden Beobachtungsstudien durchzuführen, um die Effekte bestimmter Lebensmittelgruppen, aber auch bestimmter Ernährungsweisen/-muster zu untersuchen.
Personen, die sich vor oder auch nach der Krebserkrankung ungesund ernährten, das heißt, eine als „Western-Diät“bezeichnete Ernährungsform bevorzugten, hatten ein um bis zu 50 Prozent erhöhtes Risiko, frühzeitig zu sterben. Dies zeigte sich insbesondere bei Brustund Dickdarmkrebs-Überlebenden. Die Western-Diät ist durch einen hohen Anteil gesättigter Fette, zuckerund salzhaltiger Lebensmittel, Weißmehlprodukte sowie stark verarbeiteter Lebensmittel wie Wurst charakterisiert. Die Analyse weist zudem darauf hin, dass eine im Vergleich zu der Western-Diät gesunde Ernährung die Sterblichkeit vermindert, wie etwa die MittelmeerDiät, die reich ist an Getreideprodukten, Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen sowie Fisch.
„Wurden einzelne Lebensmittel und Getränke betrachtet, konnten wir zeigen, dass ein hoher Alkoholkonsum mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden war“, sagt Erstautorin Carolina Schwedhelm. Dies galt insbesondere für Krebsüberlebende, die an Leber-, Speiseröhrenund Rachen-Krebs erkrankt waren. Das Risiko, dass ein Krebs wieder auftrat, stieg durch erhöhten Alkoholkonsum zudem auf 17 bis 31 Prozent, besonders bei Brustkrebs.