Rieser Nachrichten

An Wolff kommt kaum einer vorbei

Der deutsche Torhüter ist beim locker herausgesp­ielten 35:14-Sieg gegen Chile der „Mann des Spiels“. Der Einzug ins Achtelfina­le scheint damit bereits geebnet

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Nach der Tor-Gala gegen Chile verließen die deutschen Handballer mit einem Lächeln im Gesicht die Halle in Rouen. Mit dem überragend­en EM-Helden Andreas Wolff als Rückhalt im Tor hatten die Europameis­ter gestern bei der WM in Frankreich erwartungs­gemäß locker mit 35:14 (17:6) gegen die schwachen Südamerika­ner gewonnen und den zweiten Sieg im zweiten Spiel eingefahre­n. Der Einzug in das Achtelfina­le als einer der ersten Vier in der Gruppe C ist angesichts des weiteren Programms beinahe nur noch Formsache.

„Für uns war es absolut klar, dass wir mehr Qualität haben und das Spiel gewinnen müssen“, sagte Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson. Trotz des eher zweitklass­igen Gegners gab es Lob von DHB-Vize Bob Hanning für die Vorstellun­g des im Vergleich zum WM-Auftakt gegen Ungarn stark veränderte­n Teams: „Das war ganz stark und gibt uns Mut für die nächsten Aufgaben.“Am Freitag hatten die Bad Boys Ungarn noch mühevoll mit 27:23 bezwungen. Gegen die schwachen Chilenen zeichneten sich vor den 5200 Zuschauern vor allem der Kieler Keeper Wolff und Jannik Kohlbacher mit acht Treffern aus. „Das war über die 60 Minuten eine überragend­e Leistung“, meinte Wolff, der nach dem Spiel auch zum „Man of the Match“gewählt wurde.

Nachdem die Kroaten bereits am Samstag gegen Ungarn ebenfalls zum zweiten Mal gewonnen hatten, deutet vieles auf ein Finale um den Sieg in der Gruppe C am Freitag gegen den EM-Dritten hin. Zuvor muss das DHB-Team noch am Dienstag gegen Saudi-Arabien und am Mittwoch gegen Weißrussla­nd seine Pflichtauf­gaben erfüllen. Einen Schreckmom­ent gegen Chile gab es, als der Berliner Paul Drux in der ersten Halbzeit mit dem rechten Fuß umknickte. Sigurdsson gab nach der Partie zunächst Teilentwar­nung: „Ohne etwas Genaueres zu wissen, denke ich, dass es nicht so schlimm ist“, sagte er. Gegen die Chilenen, die in ihrem ersten Spiel bei ihrer vierten WM-Teilnahme Weißrussla­nd bezwungen hatten, hatte Bundestrai­ner Sigurdsson seine Start-Sieben durcheinan­dergemisch­t. Unter anderem ersetzte Wolff den gegen die Magyaren starken Silvio Heinevette­r im Tor. Auf den Außenposit­ionen durften Tobias Reichmann und Rune Dahmke für Patrick Groetzki und den zum WM-Auftakt gegen die Ungarn überragend­en Kapitän Uwe Gensheimer ran. Gensheimer, der wegen der Beerdigung seines Vaters noch mindestens bei einem Gruppenspi­el fehlen wird, kam nur zu den Siebenmete­rn ins Spiel und verwandelt­e alle vier sicher. Die Deutschen machten schnell die Kräfteverh­ältnisse gegen die körperlich wie spielerisc­h hoffnungsl­os unterlegen­en Südamerika­ner klar. Einziges Manko in der Anfangspha­se war die mangelnde Chancenver­wertung. Zudem hielt Chiles Keeper Rene Oliva stark. Doch auch sein Gegenüber Wolff durfte zeigen, dass er wie Teamkolleg­e Heinevette­r zur Weltklasse gehört. In der hitzigen Phase nach etwa 20 Minuten, als die deutsche Mannschaft mit zwei Mann in Unterzahl war, hielt der Kieler einen Siebenmete­r und wehrte drei weitere Würfe ab.

 ?? Foto: imago ?? EM Held Andreas Wolff ersetzte gestern gegen Chile Silvio Heinevette­r, der beim deutschen Auftaktsie­g gegen Ungarn noch groß artig das Tor gehütet hatte. Auch Wolff präsentier­te sich in überragend­er Form.
Foto: imago EM Held Andreas Wolff ersetzte gestern gegen Chile Silvio Heinevette­r, der beim deutschen Auftaktsie­g gegen Ungarn noch groß artig das Tor gehütet hatte. Auch Wolff präsentier­te sich in überragend­er Form.

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