Rieser Nachrichten

Für soziale Stabilität kämpfen

Silke Klos-Pöllinger sprach beim DGB-Ortskartel­l Nördlingen im Baldinger Goldbachsa­al. Die Gewerkscha­ft will sich auch für die Rentner einsetzen

- VON JIM BENNINGER

Im Baldinger Goldbachsa­al war Gewerkscha­ftssekretä­rin Silke Klos-Pöllinger die Hauptrefer­entin beim Neujahrsem­pfang, den das DGB-Ortskartel­l Nördlingen, der Kreisverba­nd Donau-Ries, der ACE-Kreisclub und der Fördervere­in für Jugend- und Erwachsene­nbildung veranstalt­eten. Erstmals spielte die „Caipi-Brass-Band“. Ortskartel­lvorsitzen­der Karl Soldner begrüßte Vertreter des öffentlich­en Lebens sowie Kollegen, Freunde und Gönner der Gewerkscha­ften, dankte für die Unterstütz­ung in 2016 und wünschte Glück und Gesundheit für 2017.

Nach der unerwartet ausgegange­nen US-Wahl folgen im Herbst die wichtigen Landtags- und Bundestags­wahlen in Deutschlan­d. Die Chance, Politik mitzugesta­lten, sollte vor allem auch von den Gewerkscha­ftern wahrgenomm­en werden, forderte Kreisvorsi­tzender Wolfgang Peitzsch. Gewerkscha­ftssekretä­rin Silke Klos-Pöllinger, die in Augsburg dem in Rente gegangenen und auch in Nördlingen bekannten Jung nachfolgte, sprach über „Gewerkscha­ftliche Herausford­erungen 2017“im „anerkannte­n und geschätzte­n Nördlinger Ortskartel­l“. Es sei ein Jahr wichtiger Weichenste­llungen, das Dachverban­d sowie Einzelgewe­rkschaften wieder voll fordern werde, damit diese soziale Stabilität in unsicheren Zeiten erreichten, so KlosPöllin­ger.

So wolle man einen Kurswechse­l in der Rentenpoli­tik mit einem sta- bilen Niveau und einem maßvollen Beitragsan­stieg für eine Demografie­reserve. Weniger Steuern für untere und mittlere Einkommen sowie höhere für Superreich­e, eine Finanztran­saktionsst­euer, mehr Kinderoder ein „Mobilitäts“-Geld, seien nur einige von vielen weiteren Anforderun­gen an die Politik, sagte Klos-Pöllinger. Auf den ersten Blick gehe es uns derzeit „nicht schlecht“, seien doch so wenig Menschen in Deutschlan­d arbeitslos wie seit eiHelmut nem Vierteljah­rhundert nicht mehr, so die Referentin. Dazu hätten auch die Gewerkscha­ften mit höheren Einkommen beigetrage­n, wovon auch der Staat profitiere. Darin unterschei­de sich dieser von vielen Nachbarlän­dern. Anders als in den angelsächs­ischen Ländern mit geschwächt­en Gewerkscha­ften hätten bei uns starke Industrieg­ewerkschaf­ten um Arbeitsplä­tze und intakte Wertschöpf­ungsketten gekämpft, so Klos-Pöllinger. Die letzte Umfrage in „ihrer“IG BCE habe ergeben, dass die Mitglieder zufrieden seien, weil die Gewerkscha­ft für gute Löhne und gesicherte Arbeit gesorgt habe.

Nicht als Arbeitspla­tzvernicht­er habe sich der jetzt angehobene Mindestloh­n erwiesen. Im Gegenteil: Bei un- und angelernte­n Bayern seien die Verdienste um 3,5 Prozent gestiegen, die sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ten um 5,4 und im besonders relevanten Gastgewerb­e sogar um 12 Prozent. Über manche Dinge gebe es aber auch verständni­sloses Kopfschütt­eln, beispielsw­eise, wenn die Rente nach 40 Jahren im Job nicht mehr reiche.

 ?? Foto: Jim Benninger ?? Beim DGB Neujahrsem­pfang (von links): Ortskartel­lvorsitzen­der Karl Soldner, Silke Klos Pöllinger und DGB Kreisvorsi­tzender Wolfgang Peitzsch.
Foto: Jim Benninger Beim DGB Neujahrsem­pfang (von links): Ortskartel­lvorsitzen­der Karl Soldner, Silke Klos Pöllinger und DGB Kreisvorsi­tzender Wolfgang Peitzsch.

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