Das Weltall in Oettingen betrachten
Die Sternwarte feiert 30. Geburtstag. Für die Initiatoren gab es viel Lob
Wohl kaum eine örtliche Einrichtung ist über drei Jahrzehnte so intensiv mit einem Namen verbunden, wie die Oettinger Sternwarte auf dem Albrecht-ErnstGymnasium mit Ernst Christ. Der frühere Lehrer war Initiator des Baues vor 30 Jahren und feierte nun mit langjährigen Helfern, Freunden, Familienangehörigen und den Rieser Sternfreunden das Jubiläum.
Beim Festakt in der Schulaula erläuterte Christ die Entstehungsgeschichte der besonderen Einrichtung anhand alter Fotos und Filme. Bereits zu Beginn der Achtzigerjahre habe er über eine Sternwarte in Oettingen nachgedacht, mithilfe damaliger Stadt- und Kreispolitiker, Schulrektor Röttger sowie vieler anderer Helfer habe man sie 1986 schließlich auch verwirklichen können.
Rund 80000 Mark musste man vor 30 Jahren für die Einrichtung auf einem AEG-Dach, das damals eh gerade zur Sanierung anstand, investieren. Den Großteil habe der Landkreis gegeben, aber auch die Stadt und örtliche Banken gesponsert. Weitere 10000 Mark kostete damals dann ein erstes Spiegelteleskop, erinnerte sich Christ. 1993 kam ein erstes, quasi selbst geschneidertes, Planetarium dazu, das bei Bedarf im Computerraum ausgefahren wurde. 2009 wurde mit den zur Verfügung stehenden bescheidenen Mitteln ein neues Planetarium im Schulkeller geschaffen, sowie Ausstellungsräume und zuletzt eine mobile Sternwarte sowie ein Astro-Lehrpfad, führte der frühere Mathematiklehrer aus.
„Nicht alle Landkreise haben eine Sternwarte“, betonte dann Landrat Stefan Rößle und freute sich, dass im Donau-Ries eine mit Leidenschaft geführt werde. Dadurch könnten Interessierte vor Ort günstig einen Blick ins Weltall werfen, sagte Rößle. Der neue AEG-Direktor Günter Schmalisch zeigte sich überzeugt, dass es für seine Schüler und die Sternwarten-Betreiber weiter eine gute und intensive Zusammenarbeit geben werde.
Bürgermeisterin Petra Wagner ist stolz, dass man seit langen Jahren das Weltall selbst aus Oettingen gut betrachten könne. So werde hier Astronomie selbst dem Laien nähergebracht, so Wagner. Abschließend dankte Christ allen Unterstützern, vor allem seinem Mitstreiter seit den Anfängen, Uwe Bahadir. Dieser bringe sich seit vielen Jahren mit seinen Sternfreunden stark in den Betrieb der Sternwarte ein. Deshalb wisse der Gründer sein Lebenswerk bei diesen in guten Händen. Am Abend stand der Vortrag von Hannes Markinkowski über die „PlutoMission“, sowie am Sonntag eine Wanderung auf dem Oettinger Astrolehrpfad auf dem Programm.