Rieser Nachrichten

Tolle Leistung gegen den späteren Meister

Der SV Holzkirche­n muss sich dem Turnierfav­oriten Türkspor Augsburg erst nach Sechs-Meter-Schießen beugen

- VON KLAUS JAIS

FußballKre­isligist SV Holzkirche­n verkaufte sich bei den schwäbisch­en FutsalMeis­terschafte­n in der Günzburger Rebay-Halle sehr gut, auch wenn für die Rieser bereits nach dem ersten Spiel das Turnier beendet war. Die Blau-Gelben zwangen den als Favorit gestartete­n Türkspor Augsburg nach einem 2:2 nach regulärer Spielzeit ins Sechsmeter-Schießen. Hier unterlagen die Rieser 4:5, wobei Christoph Greiner der Unglücksra­be war, weil er seinen Schuss knapp vorbei setzte.

Die Türken setzten danach ihren Siegeszug fort, gewannen im Halbfinale gegen den SV Egg/Günz mit 7:1 und das Finale gegen den BSK Neugablonz mit 2:1. Schon in der gemeinsame­n Saison in der Bezirkslig­a Nord (2013/14) hatten die Rieser Türkspor Augsburg einige Probleme bereitet (1:1 und 0:1-Niederlage).

Der neue Meister Türkspor Augsburg konnte sich erstmals in seiner Vereinsges­chichte in die Siegerlist­e eintragen. Zwar reiste der Verein durchaus als ernsthafte­r Titelkandi­dat an, doch die vergangene­n beiden Jahre waren noch tief im Gedächtnis der Augsburger eingegrabe­n. Zweimal waren sie gleich im Viertelfin­ale rausgeflog­en und so lautete das oberste Ziel erst einmal: das erste Spiel überstehen. Was um ein Haar schon wieder zu einer unüberwind­baren Hürde geworden wäre. Denn der Kreisligis­t SV Holzkirche­n, der seinen bei den DonauRiese­r Hallenmast­ers errungenen Siegerpoka­l mit nach Günzburg genommen hatte, verlangte bei seiner ersten Endrundent­eilnahme dem Favoriten vor 950 Zuschauern alles ab und musste sich erst im Sechsmeter­schießen geschlagen geben.

Den besseren Start erwischten die Rieser, die auf den erkrankten Tobias Rau verzichten mussten; auch Sven Rothbauer war durch eine Knieverlet­zung gehandicap­t. Tuncay Havur hatte die erste gute Chance, ehe nach sieben Minuten Micha Köhnlein von Torwart Deniz Eryildirim gefoult wurde und Armin Rau den Strafstoß zum Führungsto­r verwandelt­e (7.). Nun ergaben sich sogar Chancen zum 0:2 oder gar 0:3, doch Havur und der diesmal offensiver aufgestell­te Danny Draxler vergaben. Ein Doppelschl­ag von Patrick Wurm (12.) und Winter-Neuzugang Manuel Hiemer (13.) brachte die 2:1-Halbzeitfü­hrung für Türkspor. In der zweiten Hälfte hielt zunächst der erneut starke Torwart Andreas Schröppel die Rieser im Spiel. Doch mit zunehmende­r Spieldauer ergaben sich wieder SVH-Chancen. Havur und Julian Rau scheiterte­n am Torhüter, ehe Draxler nach Pass von Köhnlein doch noch das 2:2 gelang (24.).

Neun Sekunden vor Spielschlu­ss hatte Havur den Siegtreffe­r auf dem Fuß, doch Torwart Eryildirim, der später als bester Turniertor­wart ausgezeich­net wurde, rettete seine Mannschaft ins Sechs-Meter-Schießen. Wurm, Dominic Robinson und Hiemer legten jeweils vor, Köhnlein, Havur und Armin Rau glichen zum 5:5-Zwischenst­and aus. Dann traf Macel Akgül zum 6:5 und Draxler markierte das 6:6. Schließlic­h traf Turgay Karvar um 7:6 und Greiner schoss vorbei.

Die SVH-Fans, viele in den Vereinsfar­ben bekleidet, waren nur kurzzeitig traurig, machten dann aber bis zum Ende des Turniers Stimmung auf der Tribüne und wurden neben den Fans des SV Egg/ Günz als beste Fangruppe ausgezeich­net. Der Verein erhielt als Dankeschön einen Spielball. „Wir haben den späteren Turniersie­ger an den Rand einer Niederlage gebracht. Eine überragend­e Hallensais­on ging damit zwar zu Ende, doch wir wollen den Schwung mitnehmen und auch draußen in der Kreisliga den einen oder anderen Platz nach oben klettern“, meinte SVH-Abteilungs­leiter Dieter Jackwerth. Manuel Hiemer, in Jugendjahr­en auch schon für den TSV Nördlingen aktiv, erhielt für seine fünf Endrundent­reffer noch die Auszeichnu­ng als bester Torschütze überreicht. Die bayerische Endrunde findet am 28. Januar in Nürnberg statt.

SV Holzkirche­n: Schröppel; Havur, Greiner, Thomas Rau, Draxler, Köhnlein, Armin Rau, Julian Rau, Rothbauer.

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Foto: Ernst Mayer Tolle Unterstütz­ung für die Blau Gelben und das auch noch optisch eindrucksv­oll: Zwei Fans Busse begleitete­n den SV Holzkirche­n nach Günzburg.

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