Die Fünf wird zur Glückszahl
Angels gewinnen in Rotenburg mit fünf Punkten Differenz und liegen damit im direkten Vergleich vorne. Kanadierin überragt
Nördlingen Die Fünf war die Zahl des Abends. Mit fünf Punkten Differenz gelang den TH Wohnbau Angels dank einer Energieleistung im letzten Viertel der erhoffte Auswärtssieg im hohen Norden gegen Rotenburg mit 63:58 (16:13, 19:16, 10:12, 13:22). Damit holte die BärTruppe ihren fünften Saisonsieg, dazu den direkten Vergleich und kann sich ein wenig in Richtung Mittelfeld der Tabelle orientieren. Auffälligste Akteurin war wieder einmal die Kanadierin Kim PierreLouis mit 23 Punkten und zehn Rebounds.
Dabei erwischten die Angels beim Kellerduell in Rotenburg keinen guten Start. Hauptproblem der Nördlingerinnen war der Rebound. Hier erlaubte die Rieser Verteidigung den Gastgebern häufig zweite Chancen, statt den Lohn für gute Verteidigungsarbeit zu ernten. Beim 16:13 nach dem ersten Viertel war das Match komplett offen. Beide Teams beklagten jeweils zwei Fouls ihrer Hauptakteurinnen, Kim PierreLouis auf der einen Seite, sowie Janae Young bei Rotenburg. Im zweiten Viertel erarbeiteten sich die Hurricanes einen kleinen Vorteil, indem sie freie Dreier trafen. Die Antwort der Bär-Truppe lautete Rebound und Fast Break. Wenn es Luisa Geiselsöder und Kolleginnen gelang, den Abpraller zu sichern, hatten sie Vorteile im Spiel, doch allzu oft wurde hier nicht konsequent genug gearbeitet. Ansonsten fanden Schlott und Co. vor der der Halbzeit allmählich ihren Rhythmus, trafen ihre Freiwürfe und gingen trotz eines 29:35-Rückstandes durchaus optimistisch in die Halbzeitpause.
Vielleicht ein wenig zu optimistisch, denn die Gastgeber erhöhten mit zwei Setplays auf zehn Punkte Differenz. Dann endlich justierten die Rieser Mädels ihre Verteidigung inklusive Rebound besser und verkürzten vor allem mit Fast Breaks, sodass man vor dem letzten Viertel nur noch mit vier Pünktchen zurücklag. Der letzte Abschnitt brachte dann endlich eine Angels-Mannschaft, die wie ausgewechselt auftrat. Kim Pierre-Louis feuerte ihre Mitspielerinnen an, rackerte im Rebound und wurde in der Offensive immer wieder gesucht und gefunden. Das sehenswerte Duell mit ihrer Kontrahentin Wampler ging letzten Endes klar an die Kanadierin. Coach Bär hatte nach 38 Minuten endlich die Fünf gefunden, die ihm den Sieg bescheren konnte. Bei noch zwei zu spielenden Minuten gingen die Angels tatsächlich zum ersten Mal in Führung, als PierreLouis sich mit einem Dreipunktspiel durchsetzen konnte. Die Gastgeber wirkten konsterniert und schließlich schraubte Jen Schlott nervenstark mit zwei verwandelten Freiwürfen die Rieser Führung auf vier Punkte bei noch zu spielenden 40 Sekun- den. Damit war das Match zugunsten der Gäste entschieden. Mit etwas Glück gelang es den Bär-Mädels, auch noch den direkten Vergleich für sich zu holen. Coach Bär hob am Ende die Rolle von Neuzugang Nadja Prötzig hervor, die souverän und fehlerfrei viel Ruhe ausstrahlte und dem Team die Sicherheit gab, die es dringend benötigte. Kapitän Carina Högg trug ihren Teil dazu bei, dass die Mannschaft am Ende ruhig blieb, schnappte sich wichtige Rebounds, stand ihren Mann in der Verteidigung und trug sechs wichtige Punkte zum Sieg bei.
Sieg umso wichtiger, da auch die die Konkurrenten punkten
Angesichts der gleichzeitigen Siege von Halle und Bad Aibling war das Erfolgserlebnis der Angels gleich noch wichtiger. Punktgleich mit Bad Aibling und Chemnitz belegen die Nördlinger nunmehr Tabellenplatz sieben bis neun. Alle drei Teams haben fünf Siege auf der Habenseite. Wie viele Offensivrebounds Kim Pierre-Louis holte? Ist ja klar: Fünf. Dass von den fünf Dreierversuchen der Angels kein einziger sein Ziel fand, spielte am Ende keine Rolle mehr...
TH Wohnbau Angels: Erin Cham bers (4), Luisa Geiselsöder (6, 3 Re bounds), Laura Geiselsöder, Carina Högg (6, 4 Rebunds), Amenze Obanor, Kim Pierre Louis (23, 10 Rebounds, 3 Steals), Nadja Prötzig (4), Aleksandra Racic (9), Jennifer Schlott (11).