Staatsstraße: Ein Weg für Wemding?
Landtagsabgeordneter zeigt eine mögliche Lösung für den Ausbau der Ortsdurchfahrt auf. Wie es bei der Donautalstraße aussieht
Der Wemdinger Bürgermeister Martin Drexler drängt vehement darauf, dass der Freistaat einen Teil der Ortsdurchfahrt in Wemding, die den Status einer Staatsstraße hat, erneuert. Das Problem ist jedoch – wie berichtet –, dass dem für solche Projekte zuständigen Staatlichen Bauamt Augsburg das nötige Geld fehlt. Nun bringt der CSU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler eine Idee ins Spiel, wie die Wemdinger vielleicht doch in absehbarer Zeit zu besseren Straßen kommen könnten.
Der Rat des Politikers: Die Stadt sollte die Planung und die Bauvorbereitung für den Kapuzinergraben und die Bahnhofstraße selbst übernehmen, also in Vorleistung gehen. Dies sei auch andernorts – beispielsweise in Huisheim und Monheim – passiert. In diesem Zusammenhang könnte auch gleich der mögliche Sanierung oder Erneuerung von Kanälen und Leitungen auf diesem Abschnitt geprüft und angegangen werden. Darüber hinaus sei das Projekt in Wemding ohnehin ein Sonderfall, sei doch auch die Mauer zum historischen Stadtgraben hin mit einzubeziehen. Die ist ebenfalls sanierungsbedürftig – und kostspielig. Das Staatliche Bauamt rechnet nach ersten vorsichtigen Schätzungen für Straße und Mauer mit Ausgaben in Höhe von rund zwei Millionen Euro.
Mit dem beschriebenen Konzept könnte Fackler zufolge die Stadt dann versuchen, mit dem Vorhaben in einen eigenen Topf zu kommen, aus dem „kleine und mittelgroße Maßnahmen“an Staatsstraßen in Bayern finanziert werden. Freilich sei hier politische Unterstützung nötig. Fackler empfiehlt der Kommune, mit Innen-Staatssekretär Gerhard Eck zu sprechen: „Der müsste das mittragen.“Insgesamt hält der CSU-Abgeordnete aus Donauwörth das beschriebene Vorgehen für einen „gangbaren Weg“.
Wie die Stadt, so hat sich auch Wolfgang Fackler zwischenzeitlich an höhere Stellen gewendet. Unabhängig von den Wünschen aus Wemding forderte er bei Innenminister Joachim Herrmann mehr Geld für den Deckenbau bei Staatsstraßen Millionen Euro angehoben wurden. Herrmann habe geantwortet, er stimme zu, dass auch beim Deckenbau ein höherer Ansatz angebracht wäre. Gleichzeitig verweise der Minister aber auf die Zwänge beim Aufstellen des Haushalts für den Freistaat. Soll heißen: Auch in anderen Bereichen werde mehr Geld benötigt.
Wolfgang Fackler erinnert im Gespräch mit unserer Zeitung daran, dass der Freistaat beim Straßenbau die Kommunen im Landkreis auch direkt unterstütze – und zwar mit Zuschüssen für „verkehrswichtige Kreis- und Gemeindestraßen“. 2016 seien hier 10,5 Millionen Euro für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt worden. Ein Großteil davon (über acht Millionen Euro) werde wohl nach Nördlingen für die Erneuerung des Wemdinger Tunnels gehen. Größere Summen flössen außerdem für den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Daiting (900000 Euro), der Kreisstraße östlich von Laub (540000 Euro) und der Ortsdurchfahrt in Bühl (330000 Euro) sowie für den Neubau des Geh- und Radwegs zwischen Nordheim und Genderkingen (310000 Euro).
Der Parlamentarier sieht zudem dringenden Handlungsbedarf bei einigen anderen Staatsstraßen im Donau-Ries-Kreis. Die Donautalstraße zwischen Zirgesheim und Marxheim sei ein Beispiel. Der Neuausbau der maroden Strecke dürfte rund sieben Millionen Euro verschlingen. Der aktuelle Stand bei diesem Vorhaben: Das Teilstück zwischen Zirgesheim und Altisheim stehe zumindest im momentanen Ausbauplan. Bevor etwas an der Straße geschieht, müsse jedoch die derzeit nur einspurig befahrbare Donaubrücke bei Marxheim neu gebaut werden (fünf Millionen Euro). „Ich hoffe, dass dies 20219 angegangen wird“, so Fackler.
Noch vor diesem Brückenbau soll nach Angaben des Abgeordneten der Staatsstraßenabschnitt zwischen Nußbühl und Wemding erneuert werden.
Unter die Rubrik Deckenbau – hier stehen für den Landkreis jährlich rund eine Million Euro zur Verfügung – fallen die Ortsdurchfahrten Gosheim (derzeit in Arbeit) und Huisheim (2018/19) sowie die Staatsstraße östlich von Monheim (in Richtung Warching). Auf diesem Teilstück soll bereits heuer etwas passieren, so die Informationen von Fackler. für 2018. Hier sieht der Haushalt eine gleichbleibende Summe von 150 Millionen Euro pro Jahr für ganz Bayern vor, während die Mittel für den Um- und Ausbau der Staatsstraßen 2017 von 100 auf 120