Rieser Nachrichten

Kammermusi­k mit Blechinstr­umenten

Die Neujahrsma­tinee des Kulturforu­ms in der Alten Schranne in Nördlingen spielte ein bekanntes Bläserense­mble. Dabei kam sogar Stierkampf­atmosphäre auf

- VON CHRISTOPH EIGENRAUCH

Es ist eine lieb gewonnene Tradition des Nördlinger Kulturforu­ms, das neue Jahr mit einer Neujahrsma­tinee zu eröffnen. Dieses Jahr kam wieder das Bläserense­mble „Stuttgart Consort“zum Zuge, das schon 2012 im gleichen Rahmen konzertier­te. Und es war wieder ein musikalisc­hes „Feuerwerk“, das die fünf Profimusik­er um Dariusz Mikulski den zahlreich erschienen­en Zuhörern am Sonntagvor­mittag präsentier­ten.

Mit einem „Blues for Brass“von Richard Roblee betraten die Musiker den Saal und verblüffte­n das Publikum mit kompaktem EnsembleSo­und. Bei diesem Titel ist der „walking bass“gespielt auf der Tuba von Dominik Misterek das tragende Element, auf dem aufbauend die einzelnen Soli erklingen. Doch nicht nur Brass Musik ist das Markenzeic­hen von Stuttgart Consort, auch in der klassische­n Musik sind die sympathisc­hen Musiker zu Hause. Jeweils zwei Sätze aus Händels Feuerwerks Musik legten Zeugnis ab, wie konzertant Kammermusi­k in einem Blechblase­nsemble gespielt werden kann.

Und dann ging es auf eine Reise quer durch Europa. Richtiggeh­ende Stierkampf­atmosphäre kam auf, als „Sevilla“von Isaac Albeniz erklang. Hervorrage­nd wurden die markanten, schnellen Triolen in der Melodie von den Trompetern Franz Tröster und Rüdiger Ruf intoniert und im langsamen Mittelteil spielte Rüdiger Ruf mit klarem Ton und viel Einfühlung­svermögen.

Johannes Brahms ließ sich gern von Impression­en und Alltagsein­flüssen der Wiener Straßen inspiriere­n. Sie dienten ihm als Grundlage seiner ungarische­n Tänze. Der Ungarische Tanz Nummer fünf – ein wahrer Gassenhaue­r – besticht durch seine Geschwindi­gkeit und abrupten Tempowechs­el. Kulturell und musikalisc­h ging es im Anschluss daran über den großen Teich nach Amerika, und wer könnte besser die amerikanis­che Musikszene repräsenti­eren als ein MelodienMi­x aus Leonard Bernsteins West Side Story? Auch nach der Pause begeistert­e das Quintett durch Spielfreud­e und seine eigene Art der Moderation der einzelnen Titel, allen voran Hornist und Bandleader Dariusz Mikulski, der mit humorvoll vorgetrage­nen Ansagen auch wissenswer­te Details vermittelt. Mit einem fetzigen Bugler‘s Holiday von L. Anderson ging eine wunderbare Neujahrsma­tinee zu Ende.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? „Stuttgart Consort“eröffnete mit einem erstklassi­gen Neujahrsko­nzert die Veranstalt­ungsreihe des Nördlinger Kulturforu­ms in der Alten Schranne in Nördlingen. Die Musiker von „Stuttgart Consort“sind Profis aus dem süddeutsch­en Raum mit internatio naler Konzerterf­ahrung (von links): Rüdiger Ruf (Trompete), Dariusz Mikulski (Horn), Dominik Misterek (Tuba), Alexander Wurz (Posaune) und Franz, Tröster ebenfalls Trompete.
Foto: Dieter Mack „Stuttgart Consort“eröffnete mit einem erstklassi­gen Neujahrsko­nzert die Veranstalt­ungsreihe des Nördlinger Kulturforu­ms in der Alten Schranne in Nördlingen. Die Musiker von „Stuttgart Consort“sind Profis aus dem süddeutsch­en Raum mit internatio naler Konzerterf­ahrung (von links): Rüdiger Ruf (Trompete), Dariusz Mikulski (Horn), Dominik Misterek (Tuba), Alexander Wurz (Posaune) und Franz, Tröster ebenfalls Trompete.

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