Rieser Nachrichten

Bayerische­r Bierstreit beigelegt

Hinterhof Bräu und Hofbräu einigen sich

- VON KATJA RÖDERER

Es herrscht wieder bayerische Gemütlichk­eit unter den Bierbrauer­n. Der Streit zwischen dem staatliche­n Bierbrauer Hofbräu München und der Aichacher EinMann-Brauerei Hinterhof Bräu ist gestern offiziell beigelegt worden.

Wie berichtet, hatte Hofbräu im Frühjahr vor dem Landgerich­t München Klage gegen Norbert Zandtner erhoben, der in seinem Hinterhof in Aichach jährlich etwa 380 Hektoliter Bier in Flaschen abfüllt. Das Bier aus Aichach war unter dem Namen „Hinterhofb­räu“verkauft worden, auf den Etiketten war ein ovales Logo mit den Buchstaben HB abgedruckt. Der Münchener Bierbrauer, der im Jahr nach eigenen Angaben etwa 360 000 Hektoliter Bier abfüllt, hatte seine Markenrech­te dadurch bedroht gesehen.

Nach monatelang­en Verhandlun­gen einigten sich die Brauer doch noch außergeric­htlich. Gestern kam der Münchener Hofbräu-Chef Michael Möller nach Aichach, um dort gemeinsam mit Hinterhof-Braumeiste­r Zandtner die neuen Etiketten auf die Aichacher Bierflasch­en zu kleben. Die erste Charge der Etiketten für die 16 Biersorten, die im Hinterhof gebraut werden, hatte der Brauerei-Direktor aus München als Gastgesche­nk mitgebrach­t.

Das HB-Symbol ist nicht mehr darauf zu sehen, stattdesse­n sind die Buchstaben HHB für „Hinterhof Bräu“aufgedruck­t. Dieses neue Logo hat Norbert Zandtner entworfen. Der Name der Aichacher Brauerei besteht ab sofort zudem aus zwei Worten. Laut Michael Möller ist das Aichacher Hinterhof Bräu nach diesen beiden Änderungen eindeutig von der Marke Hofbräu zu unterschei­den.

Die Freude über das Ende des bayerische­n Bierstreit­s war dem Hofbräu-Chef anzusehen, als er gestern mit Zandtner darauf anstieß. Der Streit war bundesweit durch die Medien gegangen und die Nachfrage nach dem Aichacher Bier plötzlich so gestiegen, dass Zandtner mit der Produktion schließlic­h nicht mehr nachkommen konnte. „Am Ende hatte ich nicht einmal mehr Leergut“, erzählte er.

Seit Oktober beschäftig­t Zandtner einen Lehrling. Trotzdem sagte er: „Es ist eine kleine Brauerei und so wird es wohl die nächsten 30 Jahre auch bleiben.“

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