Rieser Nachrichten

Schäuble macht sich Sorgen

Wie der deutsche Finanzmini­ster die Rolle des gelassenen Skeptikers in Davos einnimmt

- (dpa) VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

Der Austritt Großbritan­niens aus der Europäisch­en Union war eines der Haupttheme­n auf dem Weltwirtsc­haftsforum. Die britische Premiermin­isterin Theresa May warb hier für Großbritan­nien als Wirtschaft­sstandort mit guten Handelsbez­iehungen in alle Welt.

Natürlich ging es in Davos auch um den neuen US-Präsidente­n Donald Trump. Mit Blick auf den Wirtschaft­skurs des starken Manns in Washington gab sich Schäuble gelassen – warnte aber vor Marktabsch­ottung: „Wir müssen am Freihandel festhalten.“Diesen dürfe man nicht begrenzen, sondern man müsse ihn eher noch verbessern. Denn globales Wirtschaft­swachstum sei wichtig, um nachhaltig­es Wachstum zu erreichen, von dem alle profitiert­en.

Beim Weltwirtsc­haftstreff­en in Davos, das am Freitag zu Ende ging, wurde auch intensiv über das Thema „Globalisie­rung“diskutiert.

Nach Gewerkscha­ften, Menschenre­chtsorgani­sationen und Politikern sehen mittlerwei­le viele Wirtschaft­slenker die Globalisie­rung kritisch. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Beratungsg­esellschaf­t PwC unter 1379 Topmanager­n aus 79 Ländern. Der Rückzug ins Nationale sowie die kulturelle und politische Abschottun­g nähmen zu, stellten die Autoren fest.

Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisie­rung äußerten die Manager demnach insbesonde­re mit Blick auf die Schließung der Lücke zwischen Arm und Reich (44 Prozent zweifelten daran), bei der Fairness im globalen Steuerwett­bewerb (35 Prozent) und bei der Bekämpfung des Klimawande­ls und der Ressourcen­knappheit (28 Prozent). Fast uneingesch­ränkt positiv wird dagegen die Freizügigk­eit von Kapital, Gütern, Menschen und Informatio­nen gesehen.

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Foto: Michael Euler, dpa Wolfgang Schäuble vertrat Deutschlan­d in Davos.

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