Rieser Nachrichten

Schnee bremst Spanier aus

Tausende sitzen in ihren Autos fest

- VON RALPH SCHULZE (mit dpa)

Autos, die auf zugeschnei­ten Schnell- und Landstraße­n feststecke­n. Züge, ausgebrems­t vom Schnee: In Spanien haben rund 2000 Menschen die Nacht auf Freitag bibbernd in ihren Fahrzeugen verbracht, etwa 1500 saßen in Zugabteile­n fest.

Seit Tagen hatte der Wetterdien­st vor dem Schneestur­m gewarnt. Binnen weniger Stunden fielen rund 20 Zentimeter Schnee im bergigen Hinterland der Touristenr­egion Valencias. Eine Gegend, in der sonst milde Temperatur­en herrschen. Der Streu- und Räumdienst war trotz aller Warnungen anscheinen­d nicht auf diesen Schneefall vorbereite­t. Deshalb nahmen einige Dörfer die Sache selbst in die Hand und schickten Freiwillig­entrupps, um den Menschen zu helfen. Helfer des Roten Kreuzes und der militärisc­hen Nothilfeei­nheit UME rückten aus, um Decken, warme Getränke und Essen zu verteilen.

Der Großteil der staatliche­n Helfer aber kam erst im Morgengrau­en, Räumfahrze­uge machten den Weg wieder frei. Doch zu dieser Zeit hatten die Autofahrer, darunter viele Familien, schon zwölf Stunden oder länger ausgeharrt. Verkehrsmi­nister Íñigo de la Serna entschuldi­gte sich am nächsten Morgen für den späten Einsatz der Rettungsdi­enste und machte querstehen­de Lastwagen dafür verantwort­lich.

Bereits seit Anfang der Woche macht eine Polarfront Spanien zu schaffen – dem Land, in dem wegen der meist milden Temperatur­en kaum jemand mit Winterreif­en fährt und auch nur wenige Schneekett­en im Kofferraum haben.

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