Schnee bremst Spanier aus
Tausende sitzen in ihren Autos fest
Autos, die auf zugeschneiten Schnell- und Landstraßen feststecken. Züge, ausgebremst vom Schnee: In Spanien haben rund 2000 Menschen die Nacht auf Freitag bibbernd in ihren Fahrzeugen verbracht, etwa 1500 saßen in Zugabteilen fest.
Seit Tagen hatte der Wetterdienst vor dem Schneesturm gewarnt. Binnen weniger Stunden fielen rund 20 Zentimeter Schnee im bergigen Hinterland der Touristenregion Valencias. Eine Gegend, in der sonst milde Temperaturen herrschen. Der Streu- und Räumdienst war trotz aller Warnungen anscheinend nicht auf diesen Schneefall vorbereitet. Deshalb nahmen einige Dörfer die Sache selbst in die Hand und schickten Freiwilligentrupps, um den Menschen zu helfen. Helfer des Roten Kreuzes und der militärischen Nothilfeeinheit UME rückten aus, um Decken, warme Getränke und Essen zu verteilen.
Der Großteil der staatlichen Helfer aber kam erst im Morgengrauen, Räumfahrzeuge machten den Weg wieder frei. Doch zu dieser Zeit hatten die Autofahrer, darunter viele Familien, schon zwölf Stunden oder länger ausgeharrt. Verkehrsminister Íñigo de la Serna entschuldigte sich am nächsten Morgen für den späten Einsatz der Rettungsdienste und machte querstehende Lastwagen dafür verantwortlich.
Bereits seit Anfang der Woche macht eine Polarfront Spanien zu schaffen – dem Land, in dem wegen der meist milden Temperaturen kaum jemand mit Winterreifen fährt und auch nur wenige Schneeketten im Kofferraum haben.