Was vom Wintersport übrig bleibt
Auch wenn es beim Blick aus dem Fenster schwerfällt zu glauben: Der Wintersport (speziell das Skifahren) wird es in Zukunft schwer haben. Der Klimawandel treibt den Schnee in immer höhere Lagen zurück. Skifahren wird in absehbarer Zeit zum Vergnügen derjenigen, die es sich noch leisten können und wollen. Weniger Skifahrer verringern aber auch automatisch die Wahrscheinlichkeit, dass Talente gefunden werden. Weniger Talente bedeuten weniger Erfolge. Weniger Erfolge bedeuten weniger öffentliches Interesse – und so weiter...
Zugegeben: Diese Darstellung bildet das Problem sehr verkürzt ab. Trotzdem muss sich der Wintersport auf ein derartiges Krisenszenario einstellen. Schon jetzt gibt es keinen Winter mehr, in dem nicht wegen Schneemangels Weltcuprennen ausfallen. Im Sommer wird auf den dahinschmelzenden Resten der höchsten Alpengletscher trainiert oder gleich auf der anderen Erdhalbkugel in den chilenischen Anden. Es gehört zu den Absurditäten des Geschäfts, dass der Deutsche Skiverband einen Autobauer als wichtigen Sponsor hat, der Sportler und Trainer regelmäßig mit PS-starken Boliden ausstattet.
Noch aber hat sich der Winter nicht komplett aus Mitteleuropa verabschiedet. Vielmehr herrschen im Moment sogar beste Bedingungen für Wintersportler. Die Bühne ist also mal wieder bereitet für einen der großen Klassiker des alpinen Rennsports: das Hahnenkamm-Rennen auf der Streif.