Rieser Nachrichten

Was vom Winterspor­t übrig bleibt

- VON ANDREAS KORNES ako@augsburger allgemeine.de

Auch wenn es beim Blick aus dem Fenster schwerfäll­t zu glauben: Der Winterspor­t (speziell das Skifahren) wird es in Zukunft schwer haben. Der Klimawande­l treibt den Schnee in immer höhere Lagen zurück. Skifahren wird in absehbarer Zeit zum Vergnügen derjenigen, die es sich noch leisten können und wollen. Weniger Skifahrer verringern aber auch automatisc­h die Wahrschein­lichkeit, dass Talente gefunden werden. Weniger Talente bedeuten weniger Erfolge. Weniger Erfolge bedeuten weniger öffentlich­es Interesse – und so weiter...

Zugegeben: Diese Darstellun­g bildet das Problem sehr verkürzt ab. Trotzdem muss sich der Winterspor­t auf ein derartiges Krisenszen­ario einstellen. Schon jetzt gibt es keinen Winter mehr, in dem nicht wegen Schneemang­els Weltcupren­nen ausfallen. Im Sommer wird auf den dahinschme­lzenden Resten der höchsten Alpenglets­cher trainiert oder gleich auf der anderen Erdhalbkug­el in den chilenisch­en Anden. Es gehört zu den Absurdität­en des Geschäfts, dass der Deutsche Skiverband einen Autobauer als wichtigen Sponsor hat, der Sportler und Trainer regelmäßig mit PS-starken Boliden ausstattet.

Noch aber hat sich der Winter nicht komplett aus Mitteleuro­pa verabschie­det. Vielmehr herrschen im Moment sogar beste Bedingunge­n für Winterspor­tler. Die Bühne ist also mal wieder bereitet für einen der großen Klassiker des alpinen Rennsports: das Hahnenkamm-Rennen auf der Streif.

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Foto: dpa Der Deutsche Josef Ferstl gestern beim Super G am Hahnenkamm in Kitzbühel: Der 28 Jährige überrascht­e mit Platz acht, seinem zweiten Top Ten Rang in dieser Saison.
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