Rieser Nachrichten

Jubiläum für Jan Moravek?

Fußball Der Tscheche verkörpert den neuen Augsburger Stil. Er steht vor seinem 100. Spiel

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Für alle Unentschlo­ssenen, die noch nicht wissen, wie sie bei diesem traumhafte­n Winterwett­er ein paar Stunden draußen verbringen können, hat Manuel Baum, 37, einen ganz persönlich­en Tipp: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich extrem lohnen wird, am Wochenende zu uns in Stadion zu kommen“, warb der neue Trainer des FC Augsburg für das Heimspiel am heutigen Samstag (15.30 Uhr) in der WWK-Arena gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Rund 2500 Karten sind noch zu haben.

Dabei verspricht das Treffen mit dem ungeschlag­enen Tabellenfü­nften auf dem von der Rasenheizu­ng schnee- und frostfrei gehaltenen Grün trotz angesagten Minusgrade­n ein heißes Duell zu werden. Beide Trainer, der 37-jährige Baum und auf der anderen Seite der erst 29-jährige Julian Nagelsmann, zählen zu der neuen Trainergen­eration, die die Bundesliga derzeit erobert. Jung und neugierig, unverbrauc­ht und unbelastet, befördert als CoTrainer, von der U23 oder direkt aus der Nachwuchss­chmiede.

Bestens ausgebilde­t arbeiten sie mit den neuesten Methoden, um ihre Teams modernen und attraktive­n Fußball mit einer starken offensiven Komponente spielen zu lassen. Kompakt in der Defensive stehen, den Gegner mit viel Laufarbeit, Pressing und Gegenpress­ing zu Ballverlus­ten zwingen und dann im schnellen Umschaltsp­iel zu Torchancen kommen.

Nagelsmann, zuvor U-19-Trainer bei der TSG, löste im Februar 2016 mit dieser Intention den alten Kämpen Huub Stevens ab, hielt die Klasse. Jetzt ist der gebürtige Landsberge­r mit Hoffenheim in dieser Saison noch ohne Niederlage. Baum folgte als Cheftraine­r der Jugend kurz vor Weihnachte­n beim FCA auf den Defensivfa­natiker Dirk Schuster und entfachte in nur zwei Spielen eine neue Leidenscha­ft. Er hatte auch leichtes Spiel, denn die FCA-Profis hatten vor Schuster vier Jahre lang unter Markus Weinzierl genau dieses Spielsyste­m verinnerli­cht. Nun will Baum bei seiner Premiere als Cheftraine­r mit dem FCA der TSG die erste Niederlage zufügen. Auf Neuzugänge muss er allerdings verzichten. Manager Stefan Reuter will nicht mehr aktiv werden. „Bei uns ist nichts geplant.“Er erklärt: „Ich habe häufig betont, dass der Kader relativ breit aufgestell­t und qualitativ gut besetzt ist. Wir haben in der Hinrunde davon profitiert, sonst hätten wir die Ausfälle nicht verkraften können.“

Auch Baum ist überzeugt, dass sein Team ohne Neuzugänge auskommt. Nicht verlieren reicht ihm gegen Hoffenheim nicht. Er sagt: „Wir wollen die drei Punkte.“

Gute Chancen, in die Startelf zu rücken, hat aber Mittelfeld­spieler Jan Moravek, 27. Es wäre das 100. Bundesliga­spiel für Moravek. Im Gegensatz zu Schuster setzt Baum im zentralen Mittelfeld wohl lieber auf den spielstark­en Tschechen als auf robuste Typen wie Gojko Kacar oder Dominik Kohr. Die FCA-Fans sollen sich trotz eisiger Temperatur­en am FCA-Spiel wieder erwärmen. Baum verspricht: „Es wird ein hochintere­ssantes Spiel werden und ich freue mich riesig drauf.“

Nirgendwo sonst gehts glamouröse­r zu, nirgendwo sonst ist die PromiDicht­e größer als an diesem Wochenende in Kitzbühel. Ganz Österreich verfällt in einen kollektive­n Ausnahmezu­stand, wenn sich am heutigen Samstag die Rennfahrer in eines der gefährlich­sten Rennen des Weltcups stürzen.

Mausefalle, Steilhang, Brückensch­uss, Alte Schneise, Seidlalmsp­rung, Zielschuss, Zielsprung. Bis zu 140 Stundenkil­ometer werden die Fahrer am Ende der 3312 Meter langen Abfahrt schnell. Schwere Stürze, große Sieger und ein geschickte­s Marketing sind die Zutaten, aus denen die Legende des Hahnenkamm­rennens gemacht ist.

Der Klimawande­l spielt hier (noch) keine Rolle. Unverdross­en rollen die Ferraris beim Stanglwirt vor. Hubschraub­er dröhnen durch die verschneit­e Bergwelt. Das Volk wärmt sich an Glühwein und Jagertee, im VIP-Zelt wird den pelzbewehr­ten Damen und Herren Champagner gereicht. Es lebe der Sport. Nach mir die Sintflut. Prost.

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