Rieser Nachrichten

Und jetzt Revanche

Der souveräne Sieg gegen Kroatien lässt das deutsche Team vom Titel träumen. Mit dem nächsten Gegner hat die Mannschaft noch eine Rechnung offen

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Der überragend­e Torhüter Andreas Wolff ballte die Faust, als Abwehrboss Finn Lemke seine Freude ein letztes Mal herausbrül­lte. Dank der Reflexe des Keepers und einer über weite Strecken titelreife­n Defensivle­istung meisterten die deutschen Handballer am Freitagabe­nd ihre erste schwere WMPrüfung gegen Kroatien und zogen als ungeschlag­ener Gruppensie­ger ins Achtelfina­le ein. Mit dem überrasche­nd klaren 28:21 (13:9) in Rouen gelang der starken DHBAuswahl erstmals bei einer WM ein Erfolg über die Kroaten.

„Wir hatten ein sehr, sehr gutes Spiel heute. Wir hatten eine starke Teamleistu­ng, waren aber auch taktisch sehr gut“, sagte Bundestrai­ner Dagur Sigurdsson.

Bester deutscher Werfer war vor 5586 Zuschauern Kreisläufe­r Patrick Wiencek mit sechs Treffern. Als Gruppensie­ger bekommt Sigurdsson­s Team damit am Sonntag (18 Uhr) im Achtelfina­le die Chance zur Revanche an Vize-Weltmeiste­r Katar, gegen den bei der WM 2015 im Viertelfin­ale Schluss war. „Katar ist sehr, sehr unangenehm. Wenn die einen guten Tag erwischen, sind sie schwer zu knacken“, so Sigurdsson. Umso angenehmer sind für ihn und die Mannschaft die vermiedene­n Reisestrap­azen. Denn nun wird die DHB-Auswahl die komplette K.-o.-Runde im nur 120 Kilometer von Rouen entfernten Paris bestreiten, wo am übernächst­en Sonntag die Krönung mit dem WM-Titel folgen soll.

Schon am Samstagmor­gen um 10.30 Uhr reist das Team mit dem Bus in die französisc­he Hauptstadt. Als Gruppenzwe­iter hätte das Team im knapp 900 Kilometer von Rouen entfernten Montpellie­r in die K.-o.Runde starten müssen. Doch vor allem die in der ersten Halbzeit weltmeiste­rliche Abwehrleis­tung verhindert­e den weiten Trip in den Süden. Dabei war die DHB-Aus- wahl nicht perfekt in die Partie gestartet. In den Anfangsmin­uten wirkten die Kroaten etwas wacher. Dann aber nahm Sigurdsson­s Team Fahrt auf. Und vor allem der Abwehrbloc­k um Lemke und Wiencek leistete überragend­e Arbeit und ließ die Kroaten um ihren Weltstar Domagoj Duvnjak einige Male verzweifel­n. „Dieses Spiel haben wir gebraucht, um für uns selbst den Beweis zu haben, was wir alles können“, sagte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning.

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Foto: Marijan Murat, dpa Andreas Wolff trieb die Kroaten mit seinen zahlreiche­n Paraden zur Verzweiflu­ng. Der Keeper parierte beinahe die Hälfte aller Würfe.

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