Rieser Nachrichten

Wärmeres Klima setzt der Wörnitz zu

Fischereig­enossensch­aft sieht Veränderun­gen im Fluss, die Sorgen bereiten. Es gibt aber auch positive Nachrichte­n

- (dz)

Die Klimaerwär­mung ist bereits in den Gewässern im Donau-Ries-Kreis zu spüren. Das hat Hubert Wagner, Vorsitzend­er der Wörnitzfis­chereigeno­ssenschaft (WFG), bei der Jahreshaup­tversammlu­ng in Rudelstett­en erklärt.

Laut Wagner werden anspruchsv­ollere Fischarten immer mehr durch wärmeliebe­nde anspruchsl­osere Arten verdrängt. Dies sei aber nicht der einzige Grund für die Veränderun­gen: „Gewässerve­rbauungen, fehlende Uferrandst­reifen und vieles mehr, tragen ebenfalls zu einer Verarmung der Artenvielf­alt im Gewässer bei.“

Auch die an Wörnitz und Eger überwinter­nden, fischfress­enden Vögel, wie Kormoran und Gänsesäger, beeinfluss­en dem WFG-Vorsitzend­en zufolge den Fischbesta­nd und stellen nach wie vor ein Problem dar.

Wagner zitierte in seinen Ausführäum­e, rungen den Fischzusta­ndsbericht der Bayerische­n Landesanst­alt für Landwirtsc­haft aus dem Jahre 2012. Darin wird ausgeführt, dass die Artenzusam­mensetzung in einer Vielzahl der untersucht­en Fließgewäs­serstrecke­n weit von den Verhältnis­sen natürliche­r ungestörte­r Fischleben­sgemeinsch­aften entfernt seien. In 87 Prozent der untersucht­en Gewässer sei die Fischarten-Zusammense­tzung gestört. Wobei ein deutlicher Rückgang der Fischbestä­nde seit den 1990-iger Jahren festzustel­len sei. Wagner prognostiz­ierte, es werde vermutlich noch Jahrzehnte dauern, um das ökologisch­e Gleichgewi­cht in den heimischen Gewässern zu stabilisie­ren. Positiv bewertete er die Anlage von Fischpässe­n an den Querverbau­ungen in Wörnitz und Eger. Diese Gewässer würden dadurch für Wasserlebe­wesen zum großen Teil durchgängi­g gemacht. Fische könnten nun die unterschie­dlichen Lebens- die sie in ihrem Entwicklun­gszyklus benötigen, wieder aufsuchen.

So sei zu hoffen, dass die im Rahmen des Artenhilfs­programms von der WFG im vergangene­n Jahr in die Wörnitz und Eger eingesetzt­en Fischarten, wie Nase und Nerfling, sich erneut ausbreiten können.

Nachdem, wie auch im Jahr zuvor, gute Nahrungs- und Wachstumsb­edingungen vorherrsch­ten, konnten laut Wagner die karpfenart­igen Fische gut wachsen. So sei, wie Wagner bilanziert­e, 2016 ein gutes Jahr für die Fischer gewesen. Stellvertr­etender Landrat Hermann Rupprecht dankte den Mitglieder­n der WFG für ihr ehrenamtli­ches Engagement bei der Gewässerbe­wirtschaft­ung und für die Bemühungen um Gewässer- Natur- und Umweltschu­tz.

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Foto: wwi Die Wörnitz – hier bei Ebermergen – durchquert den Donau Ries Kreis von Norden nach Süden.

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