Ein besserer Start in den Tag
Zum Autofahren
Sich bei diesen Temperaturen vor die Haustür zu wagen, verdient doch ohnehin schon Lob. Trotzdem klopft einem niemand auf die Schulter. Im Gegenteil.
Das morgendliche Freikratzen der Scheiben am Auto läuft mittlerweile automatisiert und emotionslos. So ein dünne Eisschicht kann nicht mehr schockieren. Im körperlichen Energiesparmodus läuft die Fahrt zur Arbeit. Bewegen? Geht nicht. Die Hände kleben am Lenkrad. Vermutlich Winterstarre. Nachdenken? Doch nicht um die Uhrzeit! Und so geht es über graue Straßen, vorbei an grauen Autos. Durch die schmuddelige Windschutzscheibe lässt sich der graue Himmel kaum erkennen. Blitz. Ein grelles Licht unterbricht den Winterschlaf-ähnlichen Zustand. Im Auto ist es plötzlich warm. Sogar heiß. Wut und Ärger machen sich in der Fahrerkabine breit. Nur einen Moment unaufmerksam – und dann sowas. Heute Morgen überhaupt nicht aus dem kuscheligen Bett zu schlüpfen, das wäre besser gewesen. Welche Geschwindigkeit war hier nochmal erlaubt? Ein grauenvoller Start in den Tag.
Ein grelles Licht unterbricht den Gedankengang. Diesmal kommt es von einem Auto auf der Gegenfahrbahn. Es blinkt erneut auf. Ratter. Ratter. Ratter. Die werden doch nicht zweimal? Der Blick wandert an den rechten Fahrbahnrand. Tatsächlich. Da steht noch eines dieser fiesen Geräte. Diesmal jedoch, stimmt die Geschwindigkeit.
Vielen Dank, netter Mensch aus dem entgegenkommenden Auto. Du hast den verkorksten Start in den Tag etwas besser gemacht.