Wenn der Körper sich selbst hilft
Gesundheit Die Eigenbluttherapie kann bei Hautproblemen, aber auch bei Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln helfen. Was genau dahintersteckt, erklärt Heilpraktikerin Petra Kramer
Donauwörth Schuppige Haut an den Händen und Ellenbogen, die juckt und blutet – jahrelang hat Petra Kramer unter Neurodermitis gelitten. Mit Kortison-Präparaten hielt sie sich zunächst über Wasser, irgendwann entwickelte sie auch gegen diese eine Allergie. Wegen ihrer Hautprobleme musste die frühere Krankenschwester sogar ihre Arbeit im Krankenhaus aufgeben. Sie reagierte auf die Desinfektionsmittel und konnte ihre offenen Hautstellen nicht mehr schützen.
Hilfe fand die Donauwörtherin in der Eigenbluttherapie. 2007 probierte sie diese nach einem Rat eines Arztes aus – mit Erfolg. Denn heute ist sie fast beschwerdefrei. Seitdem empfiehlt sie die Methode anderen Menschen mit ähnlichen Problemen und wendet sie in ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin selbst an. Bei der Eigenbluttherapie wird dem Patienten etwas Blut aus der Vene abgenommen und intramuskulär in den Gesäßmuskel injiziert. Dieser Vorgang wird über einige Wochen regelmäßig wiederholt. Bei anderen Verfahren wird das Blut vor dem Einspritzen mit homöopathischen Mitteln vermischt. Eine besondere Form ist die Eigenbluttherapie, bei der ein Tropfen Blut aus dem Finger oder dem Ohrläppchen entnommen und mit Alkohol vermengt wird. Daraus wird ein homöopathisches Mittel gefertigt, welches dann oral eingenommen werden kann.
Aber ganz gleich welches Verfahren, die Eigenbluttherapie habe immer denselben Zweck: „Das Immunsystem soll sich dadurch wieder umstellen, es soll aktiviert und der wieder kräftig werden“, sagt Kramer. Die Methode an sich sei schon ziemlich alt. „Nach dem Ersten Weltkrieg, als Antibiotika noch nicht gängig waren, haben Chirurgen und Professoren die Eigenbluttherapie entdeckt.“Sie eigne sich nicht nur bei Allergien, Asthma und Akne, sondern soll sogar bei Autoimmunerkrankungen und chronischen Erkrankungen helfen. Die Therapie wird über einen längeren Zeitraum wiederholt. Bei Kramer stellten sich die ersten Erfolge nach zwei, drei Behandlungen ein.
Wissenschaftliche Beweise gibt es keine
Nach etwa drei Jahren waren die Beschwerden verschwunden. Heute kann es zwar noch passieren, dass sich Ekzeme bilden, wenn Kramer mit etwas in Kontakt kommt, auf das sie allergisch reagiert. „Die Reaktionsbereitschaft ist noch da, aber sie ist deutlich abgemildert“, sagt sie. „Und der Körper stabilisiert sich schneller wieder.“
Die Heilpraktikerin ist überzeugt von der Therapie. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, wie und ob die Behandlung mit EiKörper genblut wirkt. Einsatzgebiete für die Therapie gibt es viele. Auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten könne sie helfen, so Kramer. Sie könne die Verdauungsorgane unterstützen und so stärken, dass der Organismus die Nahrung wieder besser verträgt.
In den USA und inzwischen auch in Deutschland wird die Eigenbluttherapie zudem im Kampf gegen Arthrose und Gelenkprobleme verwendet. Und auch in einem eher ungewöhnlichen Bereich trifft sie auf Gegenliebe: beim Facelifting.
„Aus dem Blut werden die Wachstumsfaktoren herausgefiltert und in die Falten gespritzt“, erklärt Kramer.
Das wirke revitalisierend und die Kollagenproduktion werde auf diese Weise angeregt. Auch dabei verliert die Eigenbluttherapie ihre antiallergische Wirkung nicht: Im Vergleich zu anderen Schönheitsbehandlungen sei das Allergierisiko deutlich vermindert. O
Info Der Vortrag „Eigenbluttherapie“im Rahmen des Gesundheitsstammti sches der Volkshochschule Donauwörth findet am Donnerstag, 26. Januar, von 19 bis 20.30 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Café Hummel in der Bahnhofstraße 22 in Donauwörth statt. Referentin ist Heilpraktikerin Petra Kramer. Der Ein tritt zu dieser Veranstaltung kostet fünf Euro.