Schwere Stürze
Die Männer-Abfahrt in Garmisch endet für einige Rennfahrer im Fangzaun
Für zwei Skirennfahrer endete der Nachmittag im Rettungshubschrauber, ein Ex-Weltmeister hatte gleich mehrere Schutzengel auf seiner Seite: Die Weltcup-Abfahrt auf einer äußerst komplizierten Kandahar-Strecke in Garmisch-Partenkirchen wurde gestern von schweren Unfällen überschattet. Als Sieger Travis Ganong aus den USA im Ziel mit dem Norweger Kjetil Jansrud auf Rang zwei und Peter Fill aus Südtirol für Siegerfotos posierte, waren andere Fahrer froh, überhaupt heil das Tal erreicht zu haben. Die deutschen Starter verpassten das angestrebte Top-Ten-Ergebnis.
Im Fokus standen bei der ersten von zwei Schussfahrten an diesem Wochenende die verunglückten Athleten. Am schlimmsten hatte es den Franzosen Valentin Giraud Moine erwischt. Er kugelte sich beide Knie aus und erlitt zudem Bänderverletzungen. Nach seinem starken zweiten Platz in Kitzbühel war er in Garmisch auf Top-Ten-Kurs, ehe er nach dem Zielhang „Freier Fall“in einer Kompression die Kontrolle verlor und in Sichtweite der Zuschauer ins Fangnetz krachte. Das Rennen war eine halbe Stunde unterbrochen.
Schon zuvor war der erfahrene Steven Nyman nach dem Kramersprung abgeflogen. Er wurde wie Giraud Moine vom Hubschrauber von der Strecke geholt. Der USSportler erlitt „Bänderverletzungen höheren Grades“. Erik Guay dagegen konnte nach einem spektakulären Sturz über den Seilbahnstadelsprung selbstständig ins Ziel fahren.
„Das ist am Limit“, wertete Jansrud das Rennen und erklärte, dass sich die Bedingungen im Vergleich zu den tollen Verhältnissen im Training tags zuvor geändert hätten und der Kurs schneller geworden war. „Wenn du hohe Geschwindigkeit, weite Sprünge und unruhige Bedingungen kombinierst, ist das eine harte Kombination“, sagte er.
Für die zweite Abfahrt am heutigen Samstag (12 Uhr/ZDF) forderten die Fahrer Veränderungen, vor allem bei den Sprüngen. Renndirektor Waldner kündigte an, den Kramersprung etwas abzutragen.
Die DSV-Starter suchten die Schuld am nicht zufriedenstellenden Ergebnis nicht nur bei der Strecke. Andreas Sander, bester Deutscher, meinte nach Rang 14 mit 1,52 Sekunden Rückstand: „Ich habe ein paar Fehler gemacht, die nicht hätten sein sollen.“