Almarin: Ein wunder Punkt
Der beschlossene Abriss des Almarin in Mönchsdeggingen bewegt im Ries viele Menschen. Obwohl das Schwimmbad seit Jahren leer steht, gab es wohl noch ein Fünkchen Hoffnung, dass es irgendwann wieder öffnen würde. Jetzt ist klar: Die Rieser müssen in den nächsten Jahren mit dem kleinen Nördlinger Hallenbad leben. Das ist nicht nur in die Jahre gekommen und mit Schulklassen sowie Vereinssportlern nahezu ausgelastet, sondern hat nur während der Wintermonate geöffnet. Für Familien und Senioren ist in der Region in dieser Hinsicht zu wenig geboten. Das wird sich so schnell nicht ändern.
Vor vier Jahren sah es noch anders aus. Oberbürgermeister Herrmann Faul sprach sich damals für einen Neubau eines Schwimmbades im Nördlinger Sportpark aus. Zwischen sieben und acht Millionen Euro wollte die Stadt investieren. Angepeilter Baubeginn: 2016. Die Pläne wurden schnell wieder verworfen. Das Geld fehlte. Der Stadtrat gab anderen Projekten den Vorzug, etwa dem Umbau des Wemdinger Tunnels. Im Sinne der Bürger ist dies sicher nicht. Die meisten Rieser würden ein attraktives Schwimmbad anderen Bauprojekten vorziehen. Dass die ohnehin schon klamme Stadt sich nicht auf Jahrzehnte einen Klotz ans Bein binden möchte, ist allerdings nachvollziehbar. Denn kommunale Bäder können teuer werden. Das Almarin etwa machte teils 300000 Euro Verlust pro Jahr.
Der Mönchsdegginger Bürgermeister Karl Wiedenmann sagt, eine Gemeinde alleine könne kein Schwimmbad für den ganzen Landkreis finanzieren – damit hat er recht. Gleiches gilt für die Stadt Nördlingen. Um ein neues Hallenbad zu realisieren, muss im Ries eine gemeinsame Lösung gefunden werden. Vorbild könnte die Stadt Geretsried in Oberbayern sein, die sich zum Bau eines neuen Schwimmbades mit umliegenden Gemeinden und dem Landkreis zusammenschloss. Auch der Freistaat beteiligt sich an den Baukosten. 2020 soll das Bad eröffnet werden.