Gewerbegebiet: Versuch Nummer zwei
Vor drei Jahren scheiterte die Gemeinde Ederheim wegen Formfehlern vor dem Verwaltungsgericht mit ihren Entwürfen. Dank ausgereifter Planung soll diesmal alles besser laufen
Bald soll fertiggestellt werden, was eigentlich schon vor neun Jahren beschlossen wurde. Die Gemeinde Ederheim wagt einen zweiten Versuch beim Gewerbegebiet „Osterwiesäcker“, nachdem die erste Umsetzung vom Verwaltungsgericht in Augsburg nachträglich für ungültig erklärt wurde.
Eine Anwohnerin hatte damals gegen einen Kreisverkehr neben dem bereits ausgewiesenen Gewerbegebiet geklagt, weil sie einen Teil ihres Privatgrundes dafür hätte abgeben müssen. Im Zuge dessen stellte das Verwaltungsgericht Verfahrensfehler in der sogenannten Fortschreibung des Bebauungsplans fest. So vergaß man, die Flurstücksnummer der für den Kreisverkehr in Frage kommenden Fläche in den Fortschreibungsunterlagen einzutragen. Auch ein neu erstelltes Gutachten zum Emissionsschutz wurde dort nicht aufgeführt. Eine öffentliche Bekanntmachung mit Hinweis auf die DIN-Norm wurde ebenfalls versäumt. Immerhin durften die drei Firmen, die sich bereits dort angesiedelt hatten, bleiben.
Damit so etwas nicht noch einmal passiert, sollte beim zweiten Versuch von Anfang an alles professionell ablaufen. „Wir haben beschlossen, wir fangen noch einmal ganz von vorne an“, sagt die Ederheimer Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig-Doleczik. So holte sich die Gemeinde das Planungsbüro Godts aus Kirchheim am Ries ins Boot, das bereits Erfahrung auf dem Gebiet hat.
Im Gegensatz zu den ersten Entwürfen soll das Gewerbegebiet diesmal kleiner werden. Bis zu sechs Betriebe sollen den Plänen nach im Bereich zwischen Hauptstraße und Retzenbach Platz finden. An der Kreuzung mit der Kreisstraße DON 9 in Richtung Hohenaltheim soll eine neue, breitere Straße ins Gewerbegebiet entstehen, die dann auch besser von Lkw benutzt werden kann und eine Verbindung zur Kirchstraße herstellt.
Claudia Zehnpfennig-Doleczik rechnet nicht damit, dass es diesmal zu Problemen kommen könnte. „Alle benötigten Grundstücke sind bereits Eigentum der Gemeinde“, sagt sie. Zur Sicherheit lege man die Entwürfe jedoch gerade einem Anwalt vor, der bereits am Gestaltungsprozess beteiligt war. Erst danach werde man die Pläne öffentlich aushängen und mit Ausschreibungen beginnen. Der Bereich um die neben dem geplanten Gewerbegebiet gefundenen Überreste einer römischen Villa Rustica wird bei dem Vorhaben weitestgehend ausgespart. Eine Ausweitung des Gewerbegebiets hätte teure Grabungsarbeiten um die historischen Überbleibsel bedeutet, die die Gemeinde hätte bezahlen müssen. Auch so müssen die Baufahrzeuge im Umkreis der Villa Rustica besonders vorsichtig zu Werke gehen, es könnten sich schließlich weitere Fundstücke im Boden befinden.
„Ich bin überzeugt, dass jetzt gar nichts mehr kommen kann“, sagt Zehnpfennig-Doleczik. Sie freut sich, dass es diesmal vermutlich tatsächlich los geht.
Bis zu sechs Betriebe sollen Platz finden