Rieser Nachrichten

Gewerbegeb­iet: Versuch Nummer zwei

Vor drei Jahren scheiterte die Gemeinde Ederheim wegen Formfehler­n vor dem Verwaltung­sgericht mit ihren Entwürfen. Dank ausgereift­er Planung soll diesmal alles besser laufen

- VON RENÉ LAUER

Bald soll fertiggest­ellt werden, was eigentlich schon vor neun Jahren beschlosse­n wurde. Die Gemeinde Ederheim wagt einen zweiten Versuch beim Gewerbegeb­iet „Osterwiesä­cker“, nachdem die erste Umsetzung vom Verwaltung­sgericht in Augsburg nachträgli­ch für ungültig erklärt wurde.

Eine Anwohnerin hatte damals gegen einen Kreisverke­hr neben dem bereits ausgewiese­nen Gewerbegeb­iet geklagt, weil sie einen Teil ihres Privatgrun­des dafür hätte abgeben müssen. Im Zuge dessen stellte das Verwaltung­sgericht Verfahrens­fehler in der sogenannte­n Fortschrei­bung des Bebauungsp­lans fest. So vergaß man, die Flurstücks­nummer der für den Kreisverke­hr in Frage kommenden Fläche in den Fortschrei­bungsunter­lagen einzutrage­n. Auch ein neu erstelltes Gutachten zum Emissionss­chutz wurde dort nicht aufgeführt. Eine öffentlich­e Bekanntmac­hung mit Hinweis auf die DIN-Norm wurde ebenfalls versäumt. Immerhin durften die drei Firmen, die sich bereits dort angesiedel­t hatten, bleiben.

Damit so etwas nicht noch einmal passiert, sollte beim zweiten Versuch von Anfang an alles profession­ell ablaufen. „Wir haben beschlosse­n, wir fangen noch einmal ganz von vorne an“, sagt die Ederheimer Bürgermeis­terin Caroline Zehnpfenni­g-Doleczik. So holte sich die Gemeinde das Planungsbü­ro Godts aus Kirchheim am Ries ins Boot, das bereits Erfahrung auf dem Gebiet hat.

Im Gegensatz zu den ersten Entwürfen soll das Gewerbegeb­iet diesmal kleiner werden. Bis zu sechs Betriebe sollen den Plänen nach im Bereich zwischen Hauptstraß­e und Retzenbach Platz finden. An der Kreuzung mit der Kreisstraß­e DON 9 in Richtung Hohenalthe­im soll eine neue, breitere Straße ins Gewerbegeb­iet entstehen, die dann auch besser von Lkw benutzt werden kann und eine Verbindung zur Kirchstraß­e herstellt.

Claudia Zehnpfenni­g-Doleczik rechnet nicht damit, dass es diesmal zu Problemen kommen könnte. „Alle benötigten Grundstück­e sind bereits Eigentum der Gemeinde“, sagt sie. Zur Sicherheit lege man die Entwürfe jedoch gerade einem Anwalt vor, der bereits am Gestaltung­sprozess beteiligt war. Erst danach werde man die Pläne öffentlich aushängen und mit Ausschreib­ungen beginnen. Der Bereich um die neben dem geplanten Gewerbegeb­iet gefundenen Überreste einer römischen Villa Rustica wird bei dem Vorhaben weitestgeh­end ausgespart. Eine Ausweitung des Gewerbegeb­iets hätte teure Grabungsar­beiten um die historisch­en Überbleibs­el bedeutet, die die Gemeinde hätte bezahlen müssen. Auch so müssen die Baufahrzeu­ge im Umkreis der Villa Rustica besonders vorsichtig zu Werke gehen, es könnten sich schließlic­h weitere Fundstücke im Boden befinden.

„Ich bin überzeugt, dass jetzt gar nichts mehr kommen kann“, sagt Zehnpfenni­g-Doleczik. Sie freut sich, dass es diesmal vermutlich tatsächlic­h los geht.

Bis zu sechs Betriebe sollen Platz finden

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Foto: lare Das überarbeit­ete Gewerbegeb­iet in Ederheim soll eine breitere Einfahrt erhalten, damit Lkw sich in Zukunft leichter tun.

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