Rieser Nachrichten

Selbst kochen oder Hipp & Co.?

Was Eltern beim Einführen der Beikost beachten sollten. Eine Expertin aus der Region gibt hilfreiche Tipps

- VON MAXIMILIAN­E BÖCKH Informatio­nen zu diesem Thema gibt es unter www.aelf nd.bayern.de, www.fke do.de oder www.dge.de.

Nördlingen Für die ersten Wochen und Monate nach der Geburt ist es mit der Ernährung des Babys relativ einfach: Milch macht satt; allenfalls kann noch etwas Tee oder Wasser dazu gegeben werden. Doch irgendwann reicht das allein nicht mehr aus, und die sogenannte Beikost muss eingeführt werden. Für die Eltern beginnt ab diesem Zeitpunkt eigentlich die Qual der Wahl, denn es stehen plötzlich nicht nur sukzessive immer mehr Nahrungsmi­ttel zur Verfügung, sondern auch eine Grundsatze­ntscheidun­g muss getroffen werden: Kochen wir selbst oder verwenden wir die Babynahrun­gsgläschen, die es von verschiede­nen Firmen in zahlreiche­n Varianten zu kaufen gibt?

Für Bettina Geinitz, DiplomÖkot­rophologin und selbst Mutter, ist die Antwort ganz eindeutig: „Auf jeden Fall sollte fürs Baby selbst gekocht werden“, sagt sie. Ganz grundsätzl­ich enthielten Fertigprod­ukte viele Zusatzstof­fe wie Stärke, Aromen, oftmals auch große Mengen an Zucker oder Salz, womit man bei wenige Monate alten Kindern stets sehr sparsam umgehen sollte.

Bei frischen Zutaten würden zudem die Geschmacks­knospen der Kleinen mehr angeregt, das Schmecken bilde sich besser aus, wodurch die Kinder später eventuell auch vielfältig­er essen würden.

In der Regel kann mit der Beikost ab dem fünften Monat angefangen werden. „Aber das hängt vom Kind ab“, betont Bettina Geinitz, „denn die Entwicklun­g verläuft bei jedem anders“. Eltern müssten schauen, wonach das Kind am Tisch verlan- Spätestens mit zwölf Monaten sollte aber wirklich mit dem Zufüttern begonnen werden. Zumeist steht dabei der Mittagsbre­i zuerst auf dem Programm, ein GemüseKart­offel-Brei. „Der ist wirklich sehr einfach selbst zu machen“, finden Ines und Gerhard Munk, die im Sommer Eltern geworden sind und gerade mit dem Zufüttern bzw. Ersetzen von Mahlzeiten beginnen.

Dennoch sind sie auch große Fans der Gläschen, die mit vielen verschiede­nen Sorten aufwarten kön- nen. „Außerdem sind sie gut zu transporti­eren. Wir sind viel unterwegs und können gerade die Gläschen leichter mitnehmen“, betonen sie. Ganz besonders überzeugt sind die beiden aber von der hohen Qualität. „Ich habe großes Vertrauen in die deutschen Kontrollen“, erklärt der Vater.

Darin stimmt auch Bettina Geinitz zu: „Ein großes Vorteil des Gläschens ist sicherlich, dass die Lebensmitt­elindustri­e hier streng kontrollie­rt. Da können sich Eltern sige. cher sein, dass keinerlei Schadstoff­grenzen überschrit­ten werden.“

Um das auch beim Selbstkoch­en zu gewährleis­ten, rät die Ökotrophol­ogin, auf dem Markt regionales Obst und Gemüse, am besten Bio, für die Zubereitun­g des Babybreis zu kaufen. Dann könne man sich zum Beispiel auch bei der oftmals hoch belasteten Paprika sicher sein, dass sie keine oder nur wenig Schadstoff­e enthält.

Um im Alltag die Herausford­erungen des Selbstkoch­ens gut zu bewältigen, bietet das Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten in Nördlingen entspreche­nde Kurse

In Nördlingen gibt es Kurse für Eltern

an. Bettina Geinitz ist eine der Referentin­nen: „In dem Kurs bekommen die Teilnehmer Standardre­zepte an die Hand, mit festen Vorgaben für alle Breie, etwa den KartoffelG­emüse-Brei, der später auch mit Fleisch erweitert wird.“Mit etwas Öl, Direktsaft und dem Eisenliefe­ranten Haferflock­en sei das wirklich kein Hexenwerk. Zusätzlich gebe es auch noch praktische Tipps, wie das Einfrieren kleiner Portionen in Eiswürfelb­ehältern, um nicht jeden Tag aufs Neue kochen zu müssen.

Gerne kann der Kurs auch schon in der Schwangers­chaft besucht werden, denn oftmals sind die ersten Monate mit Kind schon ausgefüllt genug, sodass da nur wenig Zeit bleibt. O

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Fotos: Maximilian­e Böckh Die Auswahl für Beikost ist groß. Soweit das Auge reicht, gibt es im Handel Unmengen an unterschie­dlichen Hersteller­n sowie verschiede­nen Sorten.
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Das Selbstkoch­en von Beikost ist an sich nicht schwer – Tipps und Unterstütz­ung bie ten Kurse und auch Bücher.

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