Werbegemeinschaft: „Grenze des Machbaren“
Vorstände sprechen im Oettinger Stadtrat über die Projekte und verlangen Hilfe
Die Oettinger Werbegemeinschaft hat sich kürzlich dem Stadtrat vorgestellt und über Projekte sowie Probleme gesprochen. Vorstand Günter Klima informierte über die verkaufsoffenen Sonntage und darüber, dass mit den verschiedenen Aktionen Zielgruppen verschiedenen Alters nach Oettingen geholt werden. Ziel soll es sein, „unsere Stadt lebenswert zu erhalten“, sagte er. Bürgermeisterin Petra Wagner erwähnte die positive Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft, zum Beispiel auch, als die Königsstraße saniert wurde. Damals habe sich gezeigt, dass man auch andere Wege gemeinsam gehen könnte. Die Werbegemeinschaft bestehe derzeit aus 64 Mitgliedern, sagt Vorstand Peter Bauer und macht auf ein Problem aufmerksam. Freiwillige, die sich um größere Projekte wie unter anderem die vier Märkte an den verkaufsoffenen Sonntagen kümmerten, die ließen sich kaum mehr finden. Die Aktivitäten seien über die Jahre immer anspruchsvoller geworden. Der Aufwand, um überhaupt Genehmigungen für die einzelnen Feste zu bekommen, würde immer weiter ansteigen. „Wir sind an der Grenze des Machbaren“, klagt Bauer. Er glaubt, dass die Werbegemeinschaft nur mit Unterstützung der Stadt weiterhin funktionieren kann. „Oettingen hat noch immer einen guten Ruf als Einkaufsstadt, das sollten wir aufrecht erhalten“, sagt er. Auch der digitale Wandel würde ihnen immer mehr abverlangen, so müssten sie eine Homepage betreiben und in den sozialen Medien agieren. Wagner schlägt vor, an einer Vorstandssitzung der Werbegemeinschaft teilzunehmen, um dann zu klären, an welcher Stelle die Stadt helfen könnte. Reinhold Bittner (CSU/FWG) gibt zu Bedenken, dass die Arbeit so an die Kommune abgegeben werde, wobei sie eigentlich von den Mitgliedern der Werbegemeinschaft getragen werden müsse. Trotzdem wisse er, wie schwer es mit den ehrenamtlichen Helfern zur Zeit stehe: „Wir müssen den Aufruf starten, dass Geschäftsleute aktiv dabei sind.“
Rudolf Löhe (CSU/FWG) sagt, dass an ihn der Vorschlag herangetragen wurde, ob die Stadt am Wohnmobilstellplatz Tafeln anbringen könnte, die den Gästen zeigen, was Oettingen zu bieten hat. Eventuell könne sich die Werbegemeinschaft dahingehend Gedanken machen. Bauer findet die Idee gut und wolle mit der Stadt klären, wie sich das umsetzen ließe. Bernhard Raab (SLO) kritisiert, dass bestimmte Sparten immer am selben Tag geschlossen hätten. Zum Beispiel die Metzgereien am Mittwochnachmittag. Sein Vorschlag: Eventuell könnte man das für Oettingen entzerren. Für die Werbegemeinschaft sei das ein Dauerthema, sagt Bauer. Günter Klima entgegnet allerdings, dass dem Einzelhandel nicht die Öffnungszeiten vorgeschrieben werden könnten.
In der Stadtratssitzung wurden außerdem die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage beschlossen: Der Frühjahrsmarkt findet am 2. April statt, der Maimarkt am 7. Mai, der Herbstmarkt am 29. Oktober und der Wintermarkt am 26. November 2017. Annemarie Leigart (SPD) schlug vor, ob es nicht besser wäre, nur die Supermärkte in der Innenstadt zu öffnen, nicht aber die außerhalb. Wagner befürchtet, dass das wegen des Gleichheitsprinzips nicht funktioniert. Robin Bhattacharyya (SPD) wandte ein, dass es einen Weg geben könnte, wenn man das die Rechtsaufsicht im Landratsamt einschaltet. Vielleicht könne man das Ladenschlussgesetz auf Bezirke oder Bereiche anwenden.