Tradition und Brauchtum
Sebastiansfeier Schützen erinnern an ihren Schutzpatron und zeichnen Mitglieder aus
Zur 32. Sebastiansfeier trafen sich die Vereine des Ries-Gau Nördlingen traditionell in Oettingen zum Gottesdienst und einer anschließenden Feier in der Oettinger Turnhalle.
Der Tag begann morgens mit dem traditionellen Marsch der Vereine vom Königstor zur St. Sebastians-Kirche. Den Gottesdienst gestaltete dort wie schon in den Jahren zuvor Stadtpfarrer Dr. Ulrich Manz. In seiner Predigt ging er auf die Arbeit in den Vereinen ein und rief die Anwesenden auf, sich in ihrer Freizeit zu engagieren. Auf dem Rückmarsch zur Turnhalle wurden die Schützenkameraden von den Pfäfflinger Böllerschützen begrüßt.
Gauschützenmeister Richard Pfaller hieß in der Turnhalle zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport willkommen. Landrat Stefan Rößle freute sich in seinen Grußworten darüber, dass der Schießsport ein ehrlicher Sport sei, bei dem die Fakten – Ergebnisse der Schützen – auf den Spiegeln direkt ersichtlich seien und keine alternativen Fakten gelten. MdL Wolfgang Fackler sprach von der Tradition und dem Brauchtum, das in Deutschland gut funktioniere.
Gauschützenmeister Richard Pfaller ging in seiner Festansprache unter anderem auf die Jahrhunderte alte Tradition der Sebastiansfeier ein, die 1467 im Ries mit dem Blutswunder in Oettingen begann. Er bemerkte, dass der Heilige Sebastian für seinen Glauben eingetreten sei und auch die Schützen ihre Werte wie Fairness und Gleichberechtigung vertreten. Das werde dadurch deutlich, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, verschiedener Hauptfarbe und unterschiedlicher Religion gemeinsam den Sport ausüben. Am Ende seiner Rede ging er auf die Standartenweihe im August in Forheim ein, die am Samstag mit einem Gau-Böllerschützentreffen beginne und am Sonntag mit einem Festtag gefeiert werden solle.
Anschließend wurden die Wanderpokale und Scheiben an die Gewinner übergeben. Die Wettbewerbe waren im Rahmen des Gaukönigsschießens mit Pokalschießen ausgetragen worden. Den Wanderpreis „Heiliger Sebastian“durfte Manuela Feldmeier (Germania Pfäfflingen) mit nach Hause nehmen. Die Fürst Albrecht zu Oettingen Spielberg- Scheibe ging an Joachim Oefele (Deiningen). Die drei besten Teiler erzielten die Schützen von St. Sebastian Maihingen, die deshalb die Sebastiansscheibe der Stadt Oettingen in ihrem Vereinsheim aufhängen dürfen.
Mit der Verleihung des Sebastianstalers wurden wieder zahlreiche verdiente Schützinnen und Schützen aus den Vereinen des Ries-Gaues Nördlingen ausgezeichnet. 18 Mal gab es den Taler in Silber oder Gold. Rita Schnell, 1. Gauschützenmeisterin des Donau-Ries-Gaues, Ludwig Ostermeier aus Maihingen, und Armin Sporys aus Hohenaltheim haben sich ganz besonders für ihre Vereine eingesetzt. Für mehr als zehn Jahre als erster Schützenmeister erhielten sie den Sebastianstaler in Gold am grünen Band.