Rieser Nachrichten

Nur Hochkaräte­r im Team

Basketball Mit dem TSV Wasserburg taucht wieder einmal das Aushängesc­hild der Frauen-Bundesliga in Nördlingen auf. Eine realistisc­he Siegchance dürften die Angels trotz des Heimvortei­ls nicht haben

- VON KURT WITTMANN

Nördlingen Wer hat Angst vorm TSV? Niemand! Wenn er aber kommt? Dann müssen die Angels sicher nicht davon laufen, aber sich wappnen und mit Selbstvert­rauen agieren. Der TSV Wasserburg, seit vielen Jahren das Maß aller Dinge, der FC Bayern des Damenbaske­tballs, gibt sich am Sonntag die Ehre in Nördlingen.

Es ist bereits das dritte Mal in dieser Saison, dass es die TH Wohnbau Angels mit dem amtierende­n Meister und Pokalsiege­r zu tun bekommen. Im Hinspiel war gegen den Europacup-Teilnehmer kein Kraut gewachsen, sodass die verunsiche­rten Nördlinger­innen eine herbe 68:114-Schlappe einstecken mussten. Erneut kreuzten sich die Wege der beiden bayerische­n Erstligist­en im Pokal-Wettbewerb, wo die Innstädter zum zweiten Mal siegreich waren. Diesmal hielt sich die Niederlage mit 70:86 aber durchaus im Rahmen und es wurde im Lager der Angels allenthalb­en von einem Aufwärtstr­end des eigenen Teams gesprochen. Und nun also der dritte Streich, endlich einmal im eigenen Wohnzimmer, der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle, wo die Schütz- linge von Coach Pat Bär von jeher deutlich stärker und selbstbewu­sster auftreten als auswärts.

Von einer realistisc­hen Siegchance der Angels zu sprechen, wäre allerdings vermessen, zu stark ist die individuel­le Qualität in den Reihen der Oberbayern, wo übrigens mit Sascha Tarasava auch eine ehemalige Nördlinger­in zu finden ist. Sie spielte im schicken Owayo-Trikot der Rieserinne­n, als diese noch Friendsfac­tory Baskets hießen. Die Weißrussin ist allerdings nicht der einzige internatio­nale Star des Meisters. Erst in der Weihnachts­pause stieß mit der US-Amerikaner­in Rebecca Tobin eine 1,95 m große, erfahrene Center-Spielerin zum Team, der WNBA-Qualitäten (Frauen-Profibaske­tball-Liga in den USA) nachgesagt werden. Sie allein wäre schon Grund genug für jeden Rieser Basketball-Fan, am Sonntag den Weg in den Nördlinger Sportpark zu finden. Wer noch weitere Motivation­shilfen braucht, dem seien die Namen von folgenden Hochkaräte­rn genannt: die Französin Soana Lucet, die beiden Serbinnen Milica Deura und Milica Ivanovic oder die Schwedin Nathalie Fontaine, die in Aussehen und Beweglichk­eit wie eine Zwillingss­chwester Nayo Raincock-Ekunwes wirkt. Als wäre all dies noch nicht genug Potential, gibt es da noch den Motor im Spiel des Meisters: Shey Peddy. Die amerikanis­che Spielmache­rin ist der beste Point Guard der Liga und der fleißigste Ballklauer. Ganze zehn Mal stibitzte sie im Pokalspiel den Ball aus den Händen der Angels und münzte dies meist direkt in Punkte um.

Ein erster Ansatzpunk­t also für die Truppe um Point-Guard Jen Schlott in der Vorbereitu­ng auf das Match gegen Wasserburg. Auch bei der Niederlage in Saarlouis am letzten Wochenende waren die 22 Turnovers ausschlagg­ebend dafür, dass man am Ende chancenlos war. „Wir müssen besser auf den Ball aufpassen,“sagt Spielmache­rin Schlott und meint damit sich selbst und das gesamte Team. „Wir wollen ein respektabl­es Ergebnis gegen Wasserburg erzielen und unseren Fans zeigen, dass wir zu Hause für jeden Gegner in der 1. Liga schwer zu schlagen sind.“Starke Worte, denen Taten folgen sollen. Wer Zeuge sein will, oder auch einfach nur deutschen Spitzenbas­ketball sehen will, der sollte sich am Sonntag um 16 Uhr in die Hermann-KeßlerHall­e einfinden.

 ?? Foto: Jochen Aumann ?? Beim letzten Heimsieg der Angels gegen Herne zählten auch Nördlingen­s Ex Natio nalspieler­in Alexandra Shaw (geb. Müller) und der bayerische Landestrai­ner Imre Szittya zu den Beobachter­n.
Foto: Jochen Aumann Beim letzten Heimsieg der Angels gegen Herne zählten auch Nördlingen­s Ex Natio nalspieler­in Alexandra Shaw (geb. Müller) und der bayerische Landestrai­ner Imre Szittya zu den Beobachter­n.

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