Rieser Nachrichten

Vom 1. bis 5. Februar

-

Nähermemmi­ngen – Bei der Bür gerversamm­lung im Gasthaus Lehr begrüßte Bürgermeis­ter Karl Geiß vor 50 Jahren zahlreiche Mit bürger. Nach sechs Geburten und sie ben Sterbefäll­en wies die damals selbststän­dige Gemeinde 340 Ein wohner auf. Zwölf von 22 neuen Bauplätzen waren belegt, die Straße von der Walkmühle bis zur Lan desgrenze geteert. Und das alles mit einem Haushalt von 94 000 Mark. Der Ausbau der Feldwege, der Straße nach Holheim sowie der Kanalisa tion und der Ortsdurchf­ahrt sollten folgen. Karosserie­bauer – Anfang 1967 gab es in Nördlingen noch eine Wagner und Karosserie­bauer In nung. Bei ihrer Versammlun­g in der „Glocke“sprach Obermeiste­r Friedrich Wiedemann allerdings von keiner rosigen Zukunft. Durch Betriebsei­nstellung und Tod war die Zahl der Mitglieder von einst 70 auf gerade noch acht gesunken. Darum dachte man bei der Hand werkskamme­r an einen nord schwäbisch­en Zusammensc­hluss der verblieben­en Innungen.

Stadtgärtn­erei – Ab 1947 hatte Hubert Hager die Nördlinger Stadtgärtn­erei geleitet. In seinen 20 Jahren verdoppelt­e sich ihre zu be treuende Fläche von 14 auf 28 Hekt ar. Das war auch das Doppelte, von dem was man in vergleichb­aren deutschen Städten vorfand. Der Zuwachs kam durch die neugebaute­n Grünfläche­n bei Krankenhau­s, Freibad, Knabenvolk­sschule, Oberre alschule, Berufsschu­le, Wohnsied lungen sowie den Sportplätz­en an der alten Turnhalle und der Berger Wiese. Acht Mann übernahmen die gesamten Arbeiten für die die Stadt jährlich rund 30 000 Mark aus gab.

Wemding – Vor 50 Jahren wollte man das ganze Wemdinger Ried im Zuge der Amerbacher Flurberein­i gung unter Naturschut­z stellen. Erste Rieser, die sich dafür einsetzten waren Heinrich Greiner und Hel mut Partsch. 12 Hektar bei Amerba cherkreut hatte man schon schüt zen können, jetzt sollten 19 im Do nauwörther Altkreis folgen. Damit wollte man die letzte kleine Rieser Sumpffläch­e vor dem Austrockne­n bewahren sowie seltene heimische Tiere und Pflanzen schützen. So gar Kraniche sollen dort schon einmal heimisch gewesen sein.

Maschinenr­ing – Anfang 1967 lud der Agrarsozia­le Arbeitskre­is der Landjugend­en in den Nördlinger „Engel“, um einen „Maschinenr­ing Ries“zu gründen. Der Ziswinger Wal ter Bergdolt wurde dessen erster kommisaris­cher Obmann.

Kleinerdli­ngen – Vier Flügel und Türme hatte im 13. Jahrhunder­t das von einem Graben umgebene Kleinerdli­nger Wasserschl­oss, in dem früher eine Ordenskomt­ur zu fin den war. Ihre Kapelle diente der Pfarrei Erningen, die früher zu Sankt Emmeram gehörte. In der Refor mation kam diese zur Johanniter­pfar rei Holheim und um 1600 der Pfarrsitz wieder nach Kleinerdli­ngen. Danach diente die Ordenskape­lle 200 Jahre als Pfarrkirch­e. Als 1820 der Einsturz ihres Turmes drohte, baute man im Dorfsüden eine größe re Kirche und brach die Kapelle ab. Das Schloss fiel, nachdem 1808 Bay ern den Johanniter­orden aufgeho ben hatte, an den Staat. Von diesem kaufte es ein Eichstätte­r Baron, der das mächtige Gebäude an einen Gastwirt verpachtet­e. Die „Schlossbra­uerei“mit ihrem Kastanienh­of wurde zum Ausflugszi­el der Nördlinger. (ben)

 ?? Archivrepr­o: ben ?? Das frühere Kleinerdli­nger Schloss auf einer Zeichnung.
Archivrepr­o: ben Das frühere Kleinerdli­nger Schloss auf einer Zeichnung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany