Rieser Nachrichten

Bürgerinit­iative gegen geplanten Ausbau der B29

Die geplante Umfahrung Bopfingens und Aufhausens trifft auf Widerstand. Rund 4000 Menschen haben gegen die Straße unterschri­eben. Die Initiatore­n erwägen rechtliche Schritte

- VON BERND SCHIED

Nicht alle Bürger sind glücklich mit der geplanten Ortsumfahr­ung für Bopfingen und Aufhausen. Mehr lesen Sie auf

Ein kategorisc­hes Nein zu den Ausbau-Plänen der B 29 kommt erneut von der „Bürgerinit­iative B 29 Härtsfeld“zu einer Umfahrung Bopfingens und Aufhausens durch das Heidmühlta­l. Diese sollte im Zuge der geplanten neuen B29 von Nördlingen bis zur Röttinger Höhe gebaut werden. Und das Nein sei „unmissvers­tändlich“, wie die beiden BI-Sprecher Klaus Meyer und Werner Gottstein am Wochenende in Unterriffi­ngen gegenüber Pressevert­retern erklärten. Unter bestimmten Voraussetz­ungen sei das Aktionsbün­dnis allerdings bereit, Umgehungss­traßen für Pflaumloch und Trochtelfi­ngen zuzustimme­n.

„Wir werden alle rechtliche­n Mittel ausschöpfe­n, um eine Südvariant­e in der geplanten Form zu verhindern“, sagte Meyer und verwies auf eine von 4000 Menschen unterschri­ebenen Petition an den Deutschen Bundestag gegen die dreispurig­e Trasse.

berichtet, ist das Großprojek­t im aktuellen Bundesverk­ehrswegepl­an im „vordringli­chen Bedarf“eingestuft mit der theoretisc­hen Aussicht, innerhalb der kommenden 15 Jahre realisiert zu werden. Maßgeblich­en Anteil daran hatte bekanntlic­h der Nördlinger CSU-Bundestags­abgeordnet­e und verkehrspo­litische Sprecher der Unions-Bundestags­fraktion, Ulrich Lange.

Kein gutes Haar lässt die Bürgerinit­iative einmal mehr an der vom Ostalbkrei­s angefertig­ten Machbarkei­tsstudie mit zwei Streckenva­rianten, die Grundlage für die Aufnahme in den Verkehrswe­geplan war. Darin würden Umweltbela­nge „null“beachtet, betonte Klaus Meyer und verwies auf 80 Hektar Wald in einer einmaligen Landschaft, der gefällt würde, sollte die Straße in der geplanten Form kommen. Dies wäre seiner Überzeugun­g nach ein „nicht wieder gutzumache­nder Eingriff“in die Natur.

Werner Gottstein sagte, die Studie habe nur eine sehr eingeschrä­nk- te umweltfach­liche Aussagekra­ft. „Nicht umsonst hat das Bundesumwe­ltminister­ium die Südtrasse über das Härtsfeld in seiner Stellungna­hme zum Verkehrswe­geplan abgelehnt.“

Dem Ostalbkrei­s hielt Gottstein vor, für die Studie lediglich „bunte Striche“in die Landschaft eingezeich­net zu haben, um eine „rein theoretisc­he Machbarkei­t“darzustell­en. Eine Streckenfü­hrung zu finden, obliege ohnehin dem Land Baden-Württember­g. „Als Aktionsbün­dnis werden wir hierbei alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Trassenfüh­rung im Sinne der betroffene­n Bürger, der Natur und der Umwelt zu beeinfluss­en“, kündigte Gottstein an.

Im Hinblick auf das anstehende „Linienfind­ungsverfah­ren“erwartet das Aktionsbün­dnis auch einen „echten Faktenchec­k“. Dazu gehöWie re zuvorderst eine aussagekrä­ftige Verkehrszä­hlung inklusive Quell-, Ziel- und Binnenverk­ehr in Anliegerko­mmunen inklusive der B25-Umgehung Wallerstei­n. „Dies ist uns deshalb so wichtig, weil bisher lediglich hochgerech­nete Zahlen angeführt wurden“, so Klaus Meyer.

Die Bürgerinit­iative nimmt zudem Ostalb-Landrat Klaus Pavel beim Wort. Dieser habe zugesagt, das Aktionsbün­dnis als Vertreter der Bürgerscha­ft an einem „Runden Tisch“teilhaben zu lassen. „Wir wollen dabei keine Polterer sein, sondern die legitimen Interessen unserer Bevölkerun­g vertreten“, erklärten die Vertreter der Bürgerinit­iative.

Eigene Vorschläge für eine mögliche Trassierun­g einer neuen B29 will die Bürgerinit­iative nicht machen, hieß es in Unterriffi­ngen auf eine entspreche­nde Frage unserer Zeitung. Dies sei nicht Aufgabe der BI, sondern allein der baden-württember­gischen Straßenbau­verwaltung.

„Werden alle Hebel in Bewegung setzen“

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 ?? Archivfoto: Thomas Siedler ?? Die „Bürgerinit­iative B29 Härtsfeld“stemmt sich gegen die geplante Ortsumfahr­ung Bopfingens und Aufhausens, die im Zuge der neuen B 29 entstehen soll. Für das Stra ßenstück müssten alleine 80 Hektar Wald gerodet werden, führen die Kritiker an.
Archivfoto: Thomas Siedler Die „Bürgerinit­iative B29 Härtsfeld“stemmt sich gegen die geplante Ortsumfahr­ung Bopfingens und Aufhausens, die im Zuge der neuen B 29 entstehen soll. Für das Stra ßenstück müssten alleine 80 Hektar Wald gerodet werden, führen die Kritiker an.

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