Ein starker Kontrast
Die Ausstellung Natur/Zivilisation hat in Oettingen eröffnet
Sie sind Kumpels, kennen sich schon seit der Grundschule, hatten sich zwischenzeitlich aus den Augen verloren, aber in Ulm beim Grafik-Studium wieder getroffen. Inzwischen gehen sie zwar beruflich getrennte Wege, aber ihr gemeinsames Hobby, die Leinwandmalerei, haben sie beibehalten. Was die beiden Künstler Stefan Seiler, 29, und Bastian Bickelein, 28, zum Teil in gemeinsamen Mal-Sessions auf dem Dachboden auf die Beine beziehungsweise die Staffeleien gestellt haben, ist eindrucksvoll. Während Stefan Seiler sich mehr an Motiven aus der Tier- und Pflanzenwelt orientiert und daraus seine phantasievoll-sozialkritischen Arbeiten generiert, sind Bastian Bickeleins Werke weitgehend von Inspirationen aus seinem Transportation-Design-Studium geprägt.
Was auf den ersten Blick nicht so recht zusammenpassen mag, ergänzt sich bei näherer Betrachtung zu einem erstaunlich vielschichtigen Gesamtkunstwerk, das dem Publikum sichtlich Spaß bereitet. Seiler erklärt seine Kreationen mit originellen Wortspielereien wie „Palmkätzchen“, „Augenweide“oder „Selbstvertrauen“, die sich nur dann erschließen, wenn man das Bild dazu sieht. Bickelein spielt einerseits mit Phantasie und Farbe – oder eben nicht – (sein Werk „calm rush“ist ein wunderbares Spiel mit Schwarz und Weiß) andererseits bildet er fast schon profan anmutende Fahrzeuge ab.
Der starke Kontrast in der Wahl der Inhalte, von Komposition und Stil machen die Ausstellung so kurzweilig und so sehenswert. Und gerade weil die beiden viele Werke oft genug gemeinsam in einem Raum gemalt haben, ist es die Pluralität, die den Reiz ausmacht.
Zu sehen ist die Ausstellung nur noch am Samstag, 11. Februar, und Sonntag, 12. Februar, jeweils von 13 bis 20 Uhr in der früheren HypoVereinsbank in der Königsstraße 16 in Oettingen. Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei.