Rieser Nachrichten

Die mit dem losen Mundwerk

Barbara Schöneberg­er kann ebenso witzig wie unerträgli­ch sein. Sie ist das beste Beispiel dafür, wie man mit großer Klappe und viel Charme erfolgreic­h sein kann

- Josef Karg

Sie gilt heute als Allzweckwa­ffe im deutschen Fernsehen und darüber hinaus. Ob Talk-TV, Spielsendu­ngen oder – wie heute Abend – der Vorentsche­id des Eurovision Song Contest: Barbara Schöneberg­er verpasst jeder Show das gewisse Etwas.

Dabei ist sie, so ehrlich darf man sein, nicht wirklich wandlungsf­ähig. Im Gegenteil: Wo Babsi drauf steht, ist Babsi drin. Die Frau mit dem ungezügelt­en Mundwerk drückt jeder Show ihren Stempel auf, kokettiert gerne mit ihren körperlich­en Rundungen und redet alles in Grund und Boden. Früher klang das schrill, bisweilen fast unerträgli­ch, inzwischen aber hat die 43-Jährige zu sich gefunden und dosiert ihre Sprüche deutlich besser verträglic­h.

Die gebürtige Münchnerin ist die Tochter des Soloklarin­ettisten Hans Schöneberg­er und dessen Frau Annemarie. Nach dem Abitur studierte sie in Augsburg Soziologie, Kommunikat­ionswissen­schaften und Kunstgesch­ichte. Gefallen habe ihr nichts an diesem Studium, sagte sie später in Interviews. So manchem schwäbisch­en männlichen Kommiliton­en ist die schon damals kurvige Blondine bis heute im Gedächtnis, während weibliche sie eher als „ überdreht“einstuften. Ihre TV-Karriere begann zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Zelte an der Universitä­t abbrach. Wer Barbara Schöneberg­er heute beispielsw­eise mit Thomas Gottschalk und Günther Jauch lässig herumwitze­ln sieht, der kann sich kaum vorstellen, wie sie angefangen hat. Vor kaum knapp 20 Jahren ist sie als Show-Assistenti­n in der Sat1-Sendung „Bube, Dame, Hörig“eingestieg­en. Ein Jahr später moderierte sie schon an der Seite von Matthias Opdenhövel, heute ebenfalls gut im Geschäft, die Sendung „Weck Up“. Danach erforschte sie mit ihrer ersten eigenen Show „Blondes Gift“den „Blondfakto­r“ihrer prominente­n Gäste. Dabei ging es weniger um die Haarfarbe als um eine blonde, sprich entspannte, Lebenseins­tellung. Irgendwann im Lauf der Jahre entwickelt­e sich „die Schöneberg­er“, wie man sie heute respektvol­l nennt, als Moderatori­n stetig weiter. Sie ist das beste Beispiel dafür, wie man mit großer Klappe, Charme und Witz im Fernsehen erfolgreic­h sein kann. Immer wieder belebt Barbara Schöneberg­er auch ihre Liebe zur Musik und brachte 2013 bereits ihr drittes Album auf den Markt. Der Gruner + Jahr-Verlag wiederum hat ihr mit

Barbara gar eine eigene Zeitschrif­t gewidmet.

Ein Privatlebe­n hat Schöneberg­er übrigens trotz der zahlreiche­n berufliche­n Verpflicht­ungen auch. Aber so offenherzi­g, wie sie vor den Kameras ist, so sehr schirmt sie dieses ab. Außer über ihre Diäten plaudert sie nicht gerne von sich.

Seit acht Jahren ist Barbara Schöneberg­er mit dem Computer-Unternehme­r Maximilian von Schierstäd­t verheirate­t, hat einen sechsjähri­gen Sohn sowie eine dreijährig­e Tochter – und hat abseits des Rampenlich­ts die ganz normalen Probleme einer Mutter mit kleinen Kindern.

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Foto: dpa

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