Im „Armenhaus“sollen Asylbewerber wohnen
Was Hainsfarths Bürgermeister in Sachen Hesselbergbahn vorschlägt
Noch keinen Beschluss über einen Förderantrag für die Sanierung des sogenannten „Armenhauses“in der Hainsfarther Jurastraße hat der Gemeinderat gefasst. Es gebe noch einige Detailfragen, unter anderem mit dem Architekten, zu klären, begründete Bürgermeister Franz Bodenmüller die Vertagung auf die nächste Sitzung des Gremiums. Der Rathauschef will diese bis dahin klären. Das „Armenhaus“ist im Eigentum der Kommune. Vor über 100 Jahren hatte ein jüdischer Mitbürger das Gebäude der Gemeinde geschenkt. Seinerzeit stand es zur Unterbringung bedürftiger Menschen zur Verfügung. Jetzt soll es saniert und für anerkannte Asylbewerber zu Wohnzwecken bereitgestellt werden. Dabei kann die Nordries-Gemeinde auf ein staatliches Förderprogramm zurückgreifen, dass hohe Zuschüsse vorsieht. Laut Bodenmüller liegen diese bei rund 90 Prozent der Bausumme. Diese stehe noch nicht ganz fest. Sie dürfte jedoch knapp unter einer halben Millionen Euro liegen. Den Eigenanteil Hainsfarths bezifferte der Bürgermeister auf rund 72 000 Euro.
Mit Interesse hat Bodenmüller die jüngsten Vorschläge der KreisGrünen im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hesselbergbahn im Südabschnitt von Gunzenhausen nach Nördlingen zur Kenntnis genommen. Grundsätzlich würde er einen Probebetrieb begrüßen, sagte er im Nachgang zur Sitzung gegenüber den Sinnvoll sei das Ganze jedoch nur, wenn in Nördlingen im Industriegebiet ein weiterer Haltepunkt entstehe, wo die Pendler ein- und aussteigen könnten und nicht weit zu ihren Arbeitsplätzen hätten.
Wie berichtet, hat der Bahnexperte der Grünen, Albrecht Röttger, vor Kurzem eine weitere Machbarkeitsstudie vorgeschlagen mit einem Bahn-Halt nahe Hainsfarth und eben im Nördlinger Industriegebiet. Dadurch könnte der Schwellenwert von 1000 mitfahrenden Personen wohl erreicht werden – die Grundvoraussetzung für eine Wiederbelebung der Bahnlinie. Bürgermeister Bodenmüller hat nur Zweifel, ob es Sinn mache, nur wenige Kilometer nach dem Bahnhof Oettingen bei Hainsfarth eine weitere Haltestelle an der Bahnlinie einzurichten.
Der Kreisrat der ÖDP, Matthias Fritzsche, der in Steinhart wohnt und die Grünen-Idee unterstützt, sagte auf Anfrage, er habe wegen einer weiteren Machbarkeitsstudie mit Landrat Stefan Rößle gesprochen. Nach Rößles Auffassung sollten zuerst die Ergebnisse der „Bahn-Task-Force“abgewartet werden, die bekanntlich Verbesserungen der Bahnverbindungen zwischen Stuttgart und München über Aalen, Nördlingen und Donauwörth bringen sollen. Er und die Kreistagsfraktion aus Frauen/ÖDP/ Freie Wähler würden jedenfalls an dem Thema dranbleiben, sagte Fritzsche.